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Was kann das für ein Vogel sein, der an meiner Voliere brütet?
#1
An meiner auswärtigen Voliere habe ich gestern dieses Nest entdeckt. Ein Vogel flog auch weg. Aber ich war zu überrascht um genau hinzusehen.



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#2
Sowas! Sieht ja sehr Kunstvoll aus. Aber zu welchem Vogel das gehört?
Gruß Sebastian

#3
Zaunkönig Troglodytes troglodytes
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Grundsteinlegung NSG- u. FFH-Gebiet
Wupper bei Radevormwald
#4
(29.04.2011,20:57 )Lupus schrieb: Zaunkönig Troglodytes troglodytes

Davon liegt hier noch ein Nest für Dich, Lupus!
Winken Lieber Ratten im Keller, als Verwandte im Haus!Haudichweg!!!
#5
Da bin ich aber platt. Den Zaunkönig kenne ich sehr gut. Bei mir am Haus ist so ein lustiger Geselle. Das der solche Nester baut hätte ich nicht gedacht. Danke Lupus. In den nächsten Tagen werde ich mich mal auf die Lauer legen und ihn Fotografieren.
#6
Der Zaunkönig
In den alten Zeiten, da hatte jeder Klang noch Sinn und Bedeutung. Wenn der Hammer des Schmieds ertönte, so rief er "smiet mi to! smiet mi to!, Wenn der Hobel des Tischlers schnarrte, so sprach er "dor häst! dor, dor häst!, Fing das Räderwerk der Mühle an zu klappern, so sprach es "help, Herr Gott! help, Herr Gott!" und war der Müller ein Betrüger, und ließ die Mühle an, so sprach sie hochdeutsch und fragte erst langsam "wer ist da? wer ist da?" dann antwortete sie schnell "der Müller! der Müller!" und endlich ganz geschwind "stiehlt tapfer, stiehlt tapfer, vom Achtel drei Sechter."
Zu dieser Zeit hatten auch die Vögel ihre eigene Sprache, die jedermann verstand, jetzt lautet es nur wie ein Zwitschern, Kreischen und Pfeifen, und bei einigen wie Musik ohne Worte. Es kam aber den Vögeln in den Sinn, sie wollten nicht länger ohne Herrn sein und einen unter sich zu ihrem König wählen. Nur einer von ihnen, der Kiebitz, war dagegen: frei hatte er gelebt und frei wollte er sterben, und angstvoll hin- und herfliegend rief er "wo bliew ick? wo bliew ick?" Er zog sich zurück in einsame und unbesuchte Sümpfe und zeigte sich nicht wieder unter seinesgleichen.
Die Vögel wollten sich nun über die Sache besprechen, und an einem schönen Maimorgen kamen sie alle aus Wäldern und Feldern zusammen, Adler und Buchfink, Eule und Krähe, Lerche und Sperling, was soll ich sie alle nennen? selbst der Kuckuck kam und der Wiedehopf, sein Küster, der so heißt, weil er sich immer ein paar Tage früher hören lässt; auch ein ganz kleiner Vogel, der noch keinen Namen hatte, mischte sich unter die Schar. Das Huhn, das zufällig von der ganzen Sache nichts gehört hatte, verwunderte sich über die große Versammlung. "Wat, wat, wat is den dar to don?" gackerte es, aber der Hahn beruhigte seine liebe Henne und sagte "luter riek Lüd," erzählte ihr auch, was sie vorhätten. Es ward aber beschlossen, dass der König sein sollte, der am höchsten fliegen könnte. Ein Laubfrosch, der im Gebüsch saß, rief, als er das hörte, warnend "natt, natt, natt! natt, natt, natt!" weil er meinte, es würden deshalb viel Tränen vergossen werden. Die Krähe aber sagte "Quark ok," es sollte alles friedlich abgehen.
Es ward nun beschlossen, sie wollten gleich an diesem schönen Morgen aufsteigen, damit niemand hinterher sagen könnte "ich wäre wohl noch höher geflogen, aber der Abend kam, da konnte ich nicht mehr." Auf ein gegebenes Zeichen erhob sich also die ganze Schar in die Lüfte. Der Staub stieg da von dem Felde auf, es war ein gewaltiges Sausen und Brausen und Fittichschlagen, und es sah aus, als wenn eine schwarze Wolke dahinzöge. Die kleinern Vögel aber blieben bald zurück, konnten nicht weiter und fielen wieder auf die Erde. Die größeren hielten es länger aus, aber keiner konnte es dem Adler gleich tun, der stieg so hoch, dass er der Sonne hätte die Augen aushacken können. Und als er sah, dass die andern nicht zu ihm herauf konnten, so dachte er "was willst du noch höher fliegen, du bist doch der König," und fing an sich wieder herabzulassen. Die Vögel unter ihm riefen ihm alle gleich zu "du musst unser König sein, keiner ist höher geflogen als du." "Ausgenommen ich," schrie der kleine Kerl ohne Namen, der sich in die Brustfedern des Adlers verkrochen hatte. Und da er nicht müde war, so stieg er auf und stieg so hoch, dass er Gott auf seinem Stuhle konnte sitzen sehen. Als er aber so weit gekommen war, legte er seine Flügel zusammen, sank herab und rief unten mit feiner durchdringender Stimme "König bün ick! König bün ick!"
"Du unser König?, schrieen die Vögel zornig, "durch Ränke und Listen hast du es dahin gebracht." Sie machten eine andere Bedingung, der sollte ihr König sein, der am tiefsten in die Erde fallen könnte. Wie klatschte da die Gans mit ihrer breiten Brust wieder auf das Land! Wie scharrte der Hahn schnell ein Loch! Die Ente kam am schlimmsten weg, sie sprang in einen Graben, verrenkte sich aber die Beine und watschelte fort zum nahen Teiche mit dem Ausruf "Pracherwerk! Pracherwerk!" Der Kleine ohne Namen aber suchte ein Mäuseloch, schlüpfte hinab und rief mit seiner feinen Stimme heraus "König bün ick! König bün ick!"
"Du unser König?" riefen die Vögel noch zorniger, "meinst du, deine Listen sollten gelten?" Sie beschlossen, ihn in seinem Loch gefangen zu halten und auszuhungern. Die Eule ward als Wache davor gestellt: sie sollte den Schelm nicht herauslassen, so lieb ihr das Leben wäre. Als es aber Abend geworden war und die Vögel von der Anstrengung beim Fliegen große Müdigkeit empfanden, so gingen sie mit Weib und Kind zu Bett. Die Eule allein blieb bei dem Mäuseloch stehen und blickte mit ihren großen Augen unverwandt hinein. Indessen war sie auch müde geworden und dachte "ein Auge kannst du wohl zutun, da wachst ja noch mit dem andern, und der kleine Bösewicht soll nicht aus seinem Loch heraus!" Also tat sie das eine Auge zu und schaute mit dem andern steif auf das Mäuseloch. Der kleine Kerl guckte mit dem Kopf heraus und wollte weg witschen, aber die Eule trat gleich davor, und er zog den Kopf wieder zurück. Dann tat die Eule das eine Auge wieder auf und das andere zu, und wollte so die ganze Nacht abwechseln. Aber als sie das eine Auge wieder zumachte, vergaß sie das andere aufzutun, und sobald die beiden Augen zu waren, schlief sie ein. Der Kleine merkte das bald und schlüpfte weg.
Von der Zeit an darf sich die Eule nicht mehr am Tage sehen lassen, sonst sind die andern Vögel hinter ihr her und zerzausen ihr das Fell. Sie fliegt nur zur Nachtzeit aus, hasst aber und verfolgt die Mäuse, weil sie solche böse Löcher machen. Auch der kleine Vogel lässt sich nicht gerne sehen, weil er fürchtet, es ginge ihm an den Kragen, wenn er erwischt würde. Er schlüpft in den Zäunen herum, und wenn er ganz sicher ist, ruft er wohl zuweilen "König bün ick!, und deshalb nennen ihn die andern Vögel aus Spott Zaunkönig.
Niemand aber war froher als die Lerche, dass sie dem Zaunkönig nicht zu gehorchen brauchte. Wie sich die Sonne blicken lässt, steigt sie in die Lüfte und ruft "ach, wo is dat schön! schön is dat! schön! schön! ach, wo is dat schön!"
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Wupper bei Radevormwald
#7
Hallo Coq,
im Gegensatz zu anderen Nestern wird dieses Nest (ebenso wie bei
der verwandten Wasseramsel Cinclus cinclus) mehrere Jahre genutzt.
Also Nest dort belassen.
Gruß
Lupus
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Wupper bei Radevormwald
#8
Wow, Lupus scheint ja ein Vogelkenner zu sein...da häng ich mich mal mit einem bislang ungelöstem Rätsel dran.

http://www.youtube.com/watch?v=YCpusTnp458

Vielleicht kann es ja hier gelöst werden?
Der Vogel sang letztes Jahr jede Nacht so wunderschön, ich wüsste zu gern, wer da singt.
Dieses Jahr habe ich ihn auch tagsüber gehört, falls die Info weiter hilft.
(Tagsüber ist hier nie viel los, gerade deshalb wunder ich mich so).

LG
Silvi
#9
(29.04.2011,21:51 )Silvi schrieb: Wow, Lupus scheint ja ein Vogelkenner zu sein...
und nicht nur das.....

#10
Bin mir jetzt nicht so ganz sicher (durch die Erkältung habe ich auch die Ohren "zugeknackt" und höre alles wie durch dicke Watte.)Weinen aber ich würde auf einen Sprosser tippen.
Winken Lieber Ratten im Keller, als Verwandte im Haus!Haudichweg!!!
#11
Hallo Silvi,
da triffst Du voll einen Schwachpunkt. Was ich überhaupt nicht kann,
sind kleine Singvögel an der Stimme zu erkennen. Wahrscheinlich liegt
das daran, daß ich sehr unmusikalisch bin. Ich habe den Link an unsere Bio-Station weitergeleitet. Dort ist ein Kenner der Vogelstimmen. Ich melde mich diesbezüglich wieder.
Gruß
Lupus
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Wupper bei Radevormwald
#12
(29.04.2011,22:53 )Lupus schrieb: Ich habe den Link an unsere Bio-Station weitergeleitet. Dort ist ein Kenner der Vogelstimmen. Ich melde mich diesbezüglich wieder.
Gruß
Lupus

Oh super, Danke!

Aufgenommen habe ich das zwitschern in Portugal, Serra São Mamede, um Mitternacht rum.
Könnte ja bei der Suche helfen zu wissen?

LG
Silvi

#13
Im vorigen Jahr ist das Nest zweimal runter gefallen. Danach hat er es nicht mehr versucht. Ich habe ihm extra ein Brett an der misslungenen Stelle gemacht. Aber das scheint er nicht anzunehmen.

#14
Hallo Silvi,
es ist entweder ein Sprosser Luscinia luscinia oder die Schwesterart, eine Nachtigal Luscinia megarhynchos, womit Arne als völlig richtig liegt - zumal sich beide Arten im Überschneidungsgebiet auch kreuzen und deren Nachkommen im männlichen Geschlecht auch fruchtbar sind.

Hallo Coq,
das Unterstützungsbrett ist klasse. Es kann sein, daß der Zaunkönig, evtl. auch eine Bachstelze, ein Rotschwanz oder eine Drossel einmal auf Dein Angebot zurückkommen und dort brüten.

Viele Grüße
Lupus
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#15
>im Gegensatz zu anderen Nestern wird dieses Nest (ebenso wie bei
der verwandten Wasseramsel Cinclus cinclus) mehrere Jahre genutzt.
Also Nest dort belassen.<

Nicht nur das - du denkst, das Nest ist verlassen - und dann haben sich abends plötzlich alle wieder hineingequetscht.
Bei meinem Vater brütet seit vielen Jahren ein Zaunkönigpäärchen - mitten im Hauseingang in einem Hängetopf an der Wand. Und ebenso müssen wir dort leider seit 4 Jahren eine Drossel vertreiben, die dann auch noch oben auf dem Topf brüten will - die versucht das jedes Jahr wieder. Die kleinen Zaunkönige bleiben dir überigens noch sehr lange erhalten - die Gruppe schwirrt nach dem Flügge Werden noch ca. 6 Monate bei meinem Vater im Garten rum - und kommuniziert dabei ständig mit kleinen Piepsgeräuschen. Die sind hinterher richtig zutraulich, sitzen dann plötzlich in einem überdachten Bereich im Regal. Total putzig - ich freu mich jedes Jahr aufs Neue über die kleinen Gesellen. Heart
#16
(30.04.2011,22:58 )Lupus schrieb: Hallo Silvi,
es ist entweder ein Sprosser Luscinia luscinia oder die Schwesterart, eine Nachtigal Luscinia megarhynchos...

Vielen Dank für deine Mühe!

LG
Silvi
#17
Einen Vogelkundigen, welchen ich auch gefragt habe welcher Vogel bei mir genistet hat, hat in meiner Abwesenheit das Nest besichtigt und nachfolgende Zeilen hinterlassen.

Der besagte Vogel müsste ein Zaunkönig sein. Der baut mehrere Nester. Zeigt diese verschiedenen Frauen, die sich eins aussuchen dürften und dann schön kuschelig zu ende bauen. Er ist sehr klein, aber oho. Er schmettert ein lautes Liedchen. 14 Tage Brutdauer, Weibchen brütet allein. Die Jungen bleiben dann noch ungefähr 2 Wochen im Nest, bevor sie ausfliegen. Viel Spaß und Erfolg mit deinen Untermietern.
#18
Cool Na, sag' ich doch: Zaunkönig! Es ist erstaunlich, WO die überall ihre Nester bauen... eines hatten wir im Innenraum einer "Restrolle" Stacheldraht und eines in unserer Hoflampe (eine alte Bierreklamelampe mit teilweise zerbrochenen Scheiben, durchwuchert von wilden Weinranken! Und direkt neben der Kellertüre!).


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Winken Lieber Ratten im Keller, als Verwandte im Haus!Haudichweg!!!
#19
Hallo =)!

Ist jetzt vielleicht nicht mehr von Interesse, aber der gesuchte Sänger von Silvi ist eine Heidelerche, Lululla arborea Smile.

Grüße, Andreas
#20
Ich find schon das es noch von Interesse ist und es nun gelöst ist.Smile


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