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LUPUS, der Name ist Programm
#64
WOLF REIßT ZWEI ZIEGEN IN RÖSRATH
LANDESAMT FÜR VERBRAUCHERSCHUTZ WIES SPUREN GENETISCH NACH

Ein Wolf hat in Rösrath zwei Ziegen gerissen. Thomas Stumpf, der mit
seinem Ziegenhof zur Landschaftspflege in der Wahner Heide beiträgt, fand
die toten Tiere bereits am 19. April auf einer Wiese. Doch jetzt ist durch
genetische Untersuchungen nachgewiesen, dass ein Wolf die Ziegen angefallen
hat. Das teilte das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz
(Lanuv)
am Montag mit. Mit dem Fall in Rösrath ist seit 2009 bereits zum zehnten Mal
ein einzelner Wolf in Nordrhein-Westfalen nachgewiesen worden.

EXPERTE IST ÜBERRASCHT

"Das wird über Nacht passiert sein", vermutet Thomas Stumpf. Es sei sofort
unübersehbar gewesen, dass die Ziegen von einem Hund oder Wolf angefallen
worden seien, sagt Stumpf. Allerdings habe er zunächst angenommen, dass ein
Hund am Werk war - wie bei bei einer Handvoll weiterer Vorfälle im Lauf von
zwei Jahrzehnten. Er habe die Untere Landschaftsbehörde des
Rheinisch-Bergischen Kreises informiert. Wilfried Knickmeier, Mitarbeiter
des Kreis-Veterinäramts und Wolf-Experte, habe sich vor Ort umgesehen. Von dem Befund, dass ein Wolf auf Rösrather Gebiet aktiv war, ist Stumpf überrascht.
Als Biologe betrachtet er den Vorfall jedoch gelassen: "Mir persönlich ist
es herzlich egal, ob es ein Wolf oder ein Hund war." Bis jetzt sei es auch das
einzige Mal geblieben, dass ein Wolf sich vor Ort bemerkbar machte - seit
über einem Monat sei nichts weiter passiert.
Die genetischen Untersuchungen der Proben aus Rösrath hat das
Senckenberg-Forschungsinstitut im hessischen Gelnhausen vorgenommen. Es
stellte fest, dass in Rösrath ein bei Cuxhaven geborener Jungwolf unterwegs
war.
Dieser ist zuvor auch schon anderswo in Nordrhein-Westfalen aufgetaucht: Am
26./27. März hat er seine genetischen Spuren im Kreis Lippe hinterlassen, am
6. April im Kreis Warendorf. Nach dem Rösrather Vorfall tauchte derselbe
Jungwolf noch einmal auf: Am 24. April war er nachweislich im
rheinland-pfälzischen Dierdorf, im Kreis Neuwied, unterwegs.
Karlheinz Pompe ist Wolfsbotschafter des Naturschutzbund (Nabu) im
Rheinisch-Bergischen Kreis. Und er fiel aus allen Wolken, als er gestern von
dieser Zeitung auf die gerissenen Ziegen in Rösrath angesprochen wurde. "Das
ist natürlich ein riesige Sensation", sagte er. Das meint er positiv. Der
Ziegenbesitzer werde für die gerissenen Tier entschädigt. "Aber dass ein
Wolf wirklich durch unsere Gegend streift, ist doch Wahnsinn."
Allerdings schränkt der Fachmann auch gleich ein: "Das wird ein
durchziehender Einzelgänger gewesen sein." Dass sich im rheinisch-bergischen
Kreis ein Rudel ansiedelt, sei absolut auszuschließen. "Das passt einfach
nicht."
Noch Anfang April hatte Pompe in Bergisch Gladbach, im Naturfreundehaus
Hardt, einen Vortrag zum Thema "Willkommen Wolf" gehalten. Damals allerdings
war dieses Willkommen auf Nordrhein-Westfalen bezogen. Denn erste Wölfe
waren in Ostwestfalen gesichtet worden.
Anfang des Jahres hatten in Oberberg gerissene Schafe und Ziegen die
Diskussion über eine Rückkehr des Wolfes ins Bergische ausgelöst. Genetische
Untersuchungen hatten dort allerdings ergeben, dass nicht ein Wolf, sondern
mindestens ein Haushund die Tiere gerissen hatte.
Der dortige Nabu-Kreisverband warb für eine Zusammenarbeit mit den
Zuchtverbänden, der örtlichen Landwirtschaft und den Jägern: Der Nabu wolle
beim Schutz von Tierherden helfen und stellt leihweise und kostenlos einen
Schutzzaun zur Verfügung, als erste Maßnahme nach einem Angriff. Zudem
wollen sich die Nabu-Leute mit Herdenbesitzern gemeinsam auf das Zusammenleben mit Wölfen vorbereiten, teilte der Nabu in Oberberg mit . Auch Kindergärten lud der Nabu zu Gesprächen ein.
Das Lanuv beschäftigt sich bereits seit 2010 mit der Rückkehr des Wolfs. In
einem Arbeitskreis "Wolf in NRW" beraten sich Wissenschaftler,
Naturschützer, Jäger, Schafhalter, Forstleute und Behörden. Auf Anregung des Arbeitskreises bietet das Land Nordrhein-Westfalen eine Entschädigung an, wenn Nutztiere von Wölfen gerissen werden.

LEITFADEN

IM WOLFSMANAGEMENTPLAN hat das Land einen Handlungsleitfaden erarbeitet.
Dazu gehören Regeln für die Begegnung mit den Tieren: nicht versuchen, sie
anzufassen oder zu füttern. Nicht weglaufen, sondern stehen bleiben. Langsam
zurückziehen. Man kann einen Wolf vertreiben, indem man ihn laut anspricht,
klatscht und mit den Armen winkt. Sichtungen eines Wolfes können beim
Landesumweltamt (LANUV) können ganztägig gemeldet werden unter (02361)
305-0.
(eck)
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Grundsteinlegung NSG- u. FFH-Gebiet
Wupper bei Radevormwald


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RE: LUPUS, der Name ist Programm - von Silvi - 01.02.2012,22:30
RE: LUPUS, der Name ist Programm - von winnie23 - 01.02.2012,23:19
RE: LUPUS, der Name ist Programm - von Silvi - 24.04.2012,22:16
RE: LUPUS, der Name ist Programm - von winnie23 - 02.02.2012,12:36
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RE: LUPUS, der Name ist Programm - von winnie23 - 03.02.2012,17:05
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Wilkommen Wolf! - von Lupus † 20.10.2022 - 18.03.2017,19:07

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