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Über Marek
#4
Ich gehöre zu den (nicht nur) Marek – Impfern. Seit vielen Jahren schon.
Zuerst vielleicht mal was Grundsätzliches zu Marek:
Es handelt sich um eine Herpesinfektion – und es gibt verschiedene Formen – die Abbildung mit der typischen Spagathaltung/Lähmung der Jungtiere, welche sich in jedem Fachbuch findet, ist nur eine davon. Es gibt eine Form, die verursacht nur eine Veränderung der Pupille. Oder eben tumoröse Entartung der Organe. Manchmal verhungern die Tiere vor dem vollen Trog.
Bevor ich jetzt alles lang und breit aufschreibe – hier lässt es sich hervorragend nachlesen.

Warum ich die Impfung der s.g. natürlichen Durchseuchung vorziehe?
Nun, vor einigen Jahren hatte ich das „Vergnügen“, in 2 aufeinander folgenden Jahren bei diversen Züchtern hier im Umkreis die Marek live zu erleben – in allen zuvor geschilderten Varianten – Überlebt hat das in den einzelnen Beständen nahezu kein Tier.
Allgemein sagt man ja, die Infektion (Feldinfektion) erfolgt in den ersten beiden Lebenswochen. Nun – meine / unsere Erfahrungen waren da ein wenig anders. Der Ausbruch erfolgte teilweise in Zuchten, die nachweislich in den 2 Jahren zuvor weder Fremdtiere noch Bruteier zugekauft hatten, auch waren keine betriebsfremden Personen in den Stallungen gewesen. Die einzige Ansteckungsquelle waren die Ausstellungen - und somit also Ansteckung von Tieren, die bereits 6-7 Monate alt waren. Es gab keinerlei Anzeichen für eine Marekinfektion. Bei der Nachzucht von diesen Tieren gab es dann den Ausbruch.
Was ich gesehen habe, war elendiges Krepieren über mehrere Wochen hinweg. So etwas möchte ich hier in meinem Stall nicht erleben.
Hier im KV gibt es eigentlich kaum noch einen Züchter, der nicht gegen Marek impft.

Grundsätzliches zur Marek Impfung:
Die Küken bekommen am ersten Lebenstag eine Spritze. Danach hält man sie ca. 14 Tage von den Alttieren entfernt, um eine s.g. Feldinfektion zu verhindern. Erst nach 10 Tagen ist der Impfschutz vorhanden. Durch die Impfung mit dem abgeschwächten Virus wird im Immunsystem eine Information abgelegt. Ein geimpftes Huhn wird durch die Impfung nicht zum lebenslangen Virenausscheider! Erfolgt nun irgendwann später einmal eine Feldinfektion, erkrankt das geimpfte Tier auch – jedoch in der Regel ohne sichtbare Symptome. Erst nach einer Feldinfektion wird das Tier zum lebenslangen Virusausscheider und für andere Tiere infektiös. Darin liegt natürlich auch eine gewisse Gefahr – eine Feldinfektion ohne klinische Symptome bemerkt man nicht. Die kann man nur durch eine Blutuntersuchung nachweisen.

Die versuche mit der Marek Resistenzzüchtung / Durchseuchung gab es vor vielen Jahren schon einmal – auch bei der Geflügelindustrie. Die Versuche wurden allerdings eingestellt, da sie nicht erfolg versprechend waren. Die Überlebenden sind in der Regel nicht die schönsten Tiere. Auch nicht die leistungsstärksten. Und wer lässt sich schon gerne jahrelange Arbeit/Zuchtauslese kaputt machen?

@Werner:
- wurde die Marekdiagnose bei dem einen Tier gesichert (also von einem Fachtierarzt durch Blutuntersuchung) gestellt? Oder war es nur eine Mutmaßung, dass das Tier Marek hatte?
- Wurden in deinem Gesamtbestand die anderen Tiere untersucht (Blut, Organe, Augen) – ob überhaupt jemals eine Marekinfektion stattgefunden hat?
- Gibst du Tiere aus deinem Bestand an andere Leute ab – auch an Leute, die nicht impfen – und gab es auf Grund dessen in deren Beständen Marek Erkrankungen (gesicherte Diagnose – bitte keine Mutmaßungen) bzw. verhielten sich die Abgabetiere in der neuen Umgebung (Stressfaktor) komisch/erkrankten?
- Stellst du deine Tiere auf Ausstellungen?



Nachrichten in diesem Thema
Über Marek - von Werner - 27.01.2011,16:05
RE: Über Marek - von Fuxx - 27.01.2011,16:20
RE: Über Marek - von Arne - 27.01.2011,18:49
RE: Über Marek - von Enemy - 27.01.2011,23:10
RE: Über Marek - von Arne - 28.01.2011,00:14
RE: Über Marek - von pollodoro - 27.02.2011,23:41

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