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Über Marek
#1
Hallo,

gibt es Marekresistenz bezüglich von Zuchtlinien oder Hybriden, hier möchte ich andere praktische Erfahrungen schildern , zumal sehr verschiedene Marekstämme auftreten.
Ich züchte nun seit 1984 Hühner und seit 10 Jahren in erster Linie Brahmas und habe noch keine einzige Marekimpfung durchgeführt und bei meiner eigenen Nachzucht noch keinen einzigen Marekfall zu verzeichnen. Allerdings werden die Küken von der Glucke im normal besetzten Hühnerstall aufgezogen (im Jahr 40 - 70 Küken).
So werden die Küken wahrscheinlich natürlich "geimpft" - durch normalen Kontakt mit den Alttieren. Das wirkt auch bei vielen anderen Infektionskrankheiten wie AE, Bronchitis u.a.
Allerdings schleppte ich mir durch Zugänge hier und da eine Krankheit ein - auch Marek. Nur wurde von meiner Nachzucht nur ein einziges Hühnchen krank.
Es war ein 5 monatiges Australorpshybridhuhn, welches durch einen Brutunfall als Einzeltier in meinem Brutraum aufwuchs und bei schönem Wetter immer mit in den Garten kam. So kam es erst mit über 5 Wochen mit anderen Hühnern in Kontakt und lief mir eher hinterher als den Artgenossen. Es muß sich wohl so infiziert haben ohne eine Resistenz entwickelt zu haben und erkrankte. Das war ein harter Verlust, wie sich jeder vorstellen kann.
So komme ich auf eine natürliche Marekresistenz durch sofortigen Kontakt der Eintagsküken mit Alttieren. Ich treibe das ganze noch weiter, indem ich neu eingerichtete Ställe mit trockenem Einstreu eines gesunden Stalles einstreue und natürlich nie eine Desinfektion durchführe, es sei denn eine eingeschleppte Krankheit veranlaßt mich dazu. Im Eröffnungsbeitrag dieses Threads wies ich schon auf einige Ungereimtheiten zur wissenschaftlichen Analyse hin.
Ich hoffe nun auf interessante Antworten, denn ich bediente mich ausschließlich an Fakten.
Erklären kann ich mir höchstens, dass im Stall eine geringe Kontermination an Erregern vorhanden ist, die nicht zu einer Erkrankung führt, sondern zur Resistenz beiträgt.
Viele Grüße Werner
#2
Ein interessantes Thema.Also ich habe auch noch nie gegen Marek geimpft.natürlich kann ich nicht auf einen so langen Erfahrungsschatz wie du zurück greifen,aber auch ich hatte schon Naturbruten(also mit Alttierkontakt) aber auch Kunstbruten wo ein Kontakt mit älteren Tieren erst nach einigen Woche vorhanden war.
Marek Probleme hatte ich aber deshalb nie.
Auch nie bei meinen Neuzugängen,wobei ich auch größtenteils wusste,wo sie herkommen und ob was und wie geimpft wurde.
Das ein natürliche Impfung bzw. Stärkung des Immunsystems durchgeführt wird wenn Jungtiere und Alttiere gemeinsam gehalten werden ist nicht nur bei Geflügel so.
Aber ob eine Marekverhinderung daran liegt oder einfach an gesunden und fitten Küken ist schwer zu sagen.
#3
Jaaaah, das Thema "Marek". Seit ich mich zurück erinnern kann, haben wir NIE gegen Marek geimpft. Die Aufzucht zwischen Alttieren ist bei einer Ausstellungszucht absolut nicht zu empfehlen: die Hennen werden von den Hähnen "zertrampelt" und die Hähne untereinander verletzen sich gegenseitig Gefieder und Gesicht und bei der Ausstellung klagen diese "Ich-ziehe-meine-Küken-zwischen-den-Alttieren-auf" Spezialisten dann immer so nett: wieso sind meine Tiere denn bei den Kopfpunkten und wegen dem Gefiederzustand so abgewertet worden?
Das einzige Mal, wo wir einen (!) Fall von Marek hatten, da war eine Henne von einem Fremdzüchter dazu gekauft worden. Von daher sage ich: 1. Marek dürfte Linienzucht bedingt sein und 2. KEINE Impfung gegen Marek!
Winken Lieber Ratten im Keller, als Verwandte im Haus!Haudichweg!!!
#4
Ich gehöre zu den (nicht nur) Marek – Impfern. Seit vielen Jahren schon.
Zuerst vielleicht mal was Grundsätzliches zu Marek:
Es handelt sich um eine Herpesinfektion – und es gibt verschiedene Formen – die Abbildung mit der typischen Spagathaltung/Lähmung der Jungtiere, welche sich in jedem Fachbuch findet, ist nur eine davon. Es gibt eine Form, die verursacht nur eine Veränderung der Pupille. Oder eben tumoröse Entartung der Organe. Manchmal verhungern die Tiere vor dem vollen Trog.
Bevor ich jetzt alles lang und breit aufschreibe – hier lässt es sich hervorragend nachlesen.

Warum ich die Impfung der s.g. natürlichen Durchseuchung vorziehe?
Nun, vor einigen Jahren hatte ich das „Vergnügen“, in 2 aufeinander folgenden Jahren bei diversen Züchtern hier im Umkreis die Marek live zu erleben – in allen zuvor geschilderten Varianten – Überlebt hat das in den einzelnen Beständen nahezu kein Tier.
Allgemein sagt man ja, die Infektion (Feldinfektion) erfolgt in den ersten beiden Lebenswochen. Nun – meine / unsere Erfahrungen waren da ein wenig anders. Der Ausbruch erfolgte teilweise in Zuchten, die nachweislich in den 2 Jahren zuvor weder Fremdtiere noch Bruteier zugekauft hatten, auch waren keine betriebsfremden Personen in den Stallungen gewesen. Die einzige Ansteckungsquelle waren die Ausstellungen - und somit also Ansteckung von Tieren, die bereits 6-7 Monate alt waren. Es gab keinerlei Anzeichen für eine Marekinfektion. Bei der Nachzucht von diesen Tieren gab es dann den Ausbruch.
Was ich gesehen habe, war elendiges Krepieren über mehrere Wochen hinweg. So etwas möchte ich hier in meinem Stall nicht erleben.
Hier im KV gibt es eigentlich kaum noch einen Züchter, der nicht gegen Marek impft.

Grundsätzliches zur Marek Impfung:
Die Küken bekommen am ersten Lebenstag eine Spritze. Danach hält man sie ca. 14 Tage von den Alttieren entfernt, um eine s.g. Feldinfektion zu verhindern. Erst nach 10 Tagen ist der Impfschutz vorhanden. Durch die Impfung mit dem abgeschwächten Virus wird im Immunsystem eine Information abgelegt. Ein geimpftes Huhn wird durch die Impfung nicht zum lebenslangen Virenausscheider! Erfolgt nun irgendwann später einmal eine Feldinfektion, erkrankt das geimpfte Tier auch – jedoch in der Regel ohne sichtbare Symptome. Erst nach einer Feldinfektion wird das Tier zum lebenslangen Virusausscheider und für andere Tiere infektiös. Darin liegt natürlich auch eine gewisse Gefahr – eine Feldinfektion ohne klinische Symptome bemerkt man nicht. Die kann man nur durch eine Blutuntersuchung nachweisen.

Die versuche mit der Marek Resistenzzüchtung / Durchseuchung gab es vor vielen Jahren schon einmal – auch bei der Geflügelindustrie. Die Versuche wurden allerdings eingestellt, da sie nicht erfolg versprechend waren. Die Überlebenden sind in der Regel nicht die schönsten Tiere. Auch nicht die leistungsstärksten. Und wer lässt sich schon gerne jahrelange Arbeit/Zuchtauslese kaputt machen?

@Werner:
- wurde die Marekdiagnose bei dem einen Tier gesichert (also von einem Fachtierarzt durch Blutuntersuchung) gestellt? Oder war es nur eine Mutmaßung, dass das Tier Marek hatte?
- Wurden in deinem Gesamtbestand die anderen Tiere untersucht (Blut, Organe, Augen) – ob überhaupt jemals eine Marekinfektion stattgefunden hat?
- Gibst du Tiere aus deinem Bestand an andere Leute ab – auch an Leute, die nicht impfen – und gab es auf Grund dessen in deren Beständen Marek Erkrankungen (gesicherte Diagnose – bitte keine Mutmaßungen) bzw. verhielten sich die Abgabetiere in der neuen Umgebung (Stressfaktor) komisch/erkrankten?
- Stellst du deine Tiere auf Ausstellungen?

#5
Thema in "passende" Rubrik verschoben, nachdem Cheffe mich "geweckt" hat. War mir gar nicht aufgefallen, dass der Thread in der falschen Rubrik gepostet wurde.Rolleyes
Winken Lieber Ratten im Keller, als Verwandte im Haus!Haudichweg!!!
#6
(27.01.2011,16:05 )Werner schrieb: Hallo,

gibt es Marekresistenz bezüglich von Zuchtlinien oder Hybriden, hier möchte ich andere praktische Erfahrungen schildern , zumal sehr verschiedene Marekstämme auftreten.
Ich züchte nun seit 1984 Hühner und seit 10 Jahren in erster Linie Brahmas und habe noch keine einzige Marekimpfung durchgeführt und bei meiner eigenen Nachzucht noch keinen einzigen Marekfall zu verzeichnen. Allerdings werden die Küken von der Glucke im normal besetzten Hühnerstall aufgezogen (im Jahr 40 - 70 Küken).
So werden die Küken wahrscheinlich natürlich "geimpft" - durch normalen Kontakt mit den Alttieren. Das wirkt auch bei vielen anderen Infektionskrankheiten wie AE, Bronchitis u.a.
Allerdings schleppte ich mir durch Zugänge hier und da eine Krankheit ein - auch Marek. Nur wurde von meiner Nachzucht nur ein einziges Hühnchen krank.
Es war ein 5 monatiges Australorpshybridhuhn, welches durch einen Brutunfall als Einzeltier in meinem Brutraum aufwuchs und bei schönem Wetter immer mit in den Garten kam. So kam es erst mit über 5 Wochen mit anderen Hühnern in Kontakt und lief mir eher hinterher als den Artgenossen. Es muß sich wohl so infiziert haben ohne eine Resistenz entwickelt zu haben und erkrankte. Das war ein harter Verlust, wie sich jeder vorstellen kann.
So komme ich auf eine natürliche Marekresistenz durch sofortigen Kontakt der Eintagsküken mit Alttieren. Ich treibe das ganze noch weiter, indem ich neu eingerichtete Ställe mit trockenem Einstreu eines gesunden Stalles einstreue und natürlich nie eine Desinfektion durchführe, es sei denn eine eingeschleppte Krankheit veranlaßt mich dazu. Im Eröffnungsbeitrag dieses Threads wies ich schon auf einige Ungereimtheiten zur wissenschaftlichen Analyse hin.
Ich hoffe nun auf interessante Antworten, denn ich bediente mich ausschließlich an Fakten.
Erklären kann ich mir höchstens, dass im Stall eine geringe Kontermination an Erregern vorhanden ist, die nicht zu einer Erkrankung führt, sondern zur Resistenz beiträgt.
Viele Grüße Werner



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