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Echte Ökohaltung, ökonomisch möglich?
#1
Welche Erfahrung habt Ihr mit professioneller, ökologischer GeflügelhaltungAsk

Mein "Anliegen" beim "Anlegen" von unserem Flügelvieh war die Selbstversorgung.Wink
Da wir seit 1993 "Öko" sind (Pferde/Grünland/manchmal Hafer)
und mir die Enten+Hühner soviel Spass machen, dachte ich über eine, wie jetzt im Kleinen, möglichst optimale ökologische+ökonomische Nutzung in grösserem Stil nachGrübel. Recherchen im Umfeld+im Internet geben mir jedoch erhebliche Zweifel auf- von vielen "Öko-Betrieben" war ich schockiert, die gesetzlichen Vorgaben unterscheiden sich meines Erachtens nur unwesentlich von der abzulehnenden Massen-/Intensivhaltung.
Daher hab ich mich von der "ökonomischen Geflügelhaltung" gedanklich eigentlich schon verabschiedet. Die ideellen Werte scheinen auf der Strecke zu bleiben.Confused
Mich würden Eure Ansichten/Erfahrungen sehr interessieren.
#2
Meiner Meinung nach ist bei Bio nicht gleich alles Super. Aber doch bedeutend besser als Konventionell.

Allein Die Fütterung:
-kein Gensoja
-Biofutter
-Futter wird nicht aus Südamerika oder von sonst wo bezogen

Keine profilaktische Verabreichung von Antibiotika! Auslauf usw.

Aber man muss auch sagen nur weil es Bio ist, ist da nicht alles heile Welt!

Meines Wissens nach(habe ich gehört) ist die Momentan beste Haltungsart: Kleingruppen von 50 Tieren(nicht mehr als 50 Tiere wegen sozialem Gefüge).

Gehalten werden die Tiere in einem mobilen Stall, der alle paar Tage verschoben wird. Dadurch kann der Boden sich erholen und es entwickeln sich nicht so viele Krankheitserreger im Boden.

Ob das noch wirtschaftlich zu betreiben ist bezweifele ich mal. Weiss es aber nicht.

Grüße
Christian
#3
Ich bin da hin und her gerissen. Schon allein das Ökofutter kostet ca. das doppelte als das konventionelle Futter. Dann hat man mehr Aufwand mit der Haltung. Ein Ökoei kostet bei uns in Bautzen im neu eröffneten Bio-Markt nicht mal 50 ct. Wer davon leben muss hat hart zu knabbern.

Eine Sache von der ich sehr viel halte ist GVO-frei Fütterung, das lässt sich sehr leicht bewerkstelligen, kostet zwar auch was extra, aber da sehe ich einen wirklichen Sinn. Öko ist nicht immer das, was die Konsumenten sich vorstellen.

Nach meinen Erfahrungen mit der Freilandhaltung, wie sie in Gesetzestexten definiert ist, ist auch das nicht ökonomisch. Nach einigen Jahren ist der Auslauf verkeimt, es gibt ja Krankheitserreger, die sich da über Jahre festsetzen können. Greifvögel, Wildvögel und Schadnager kommen auch noch auf die Liste. Käfighaltung ist nicht tiergerecht, wer das bestreitet, muss mal das LEben einer Käfighenne durchmachen. Aber so ein Bodenhaltungssystem mit Kaltscharrraum macht auf mich einen sehr guten Eindruck, vereint es doch die Interessen der Hennen und Halter meiner Meinung nach am besten.

Damit eine Ökohaltung ökonomisch sinnvoll ist, müssen die Konsumenten sich erstmal im Klaren darüber sein, was sie denn überhaupt essen. Und das wird bei vielen Leuten wohl nie der Fall sein.
Gruß Sebastian

#4
Ich hab mal versucht durch zu starten öko Haltung , mit Galloway Rinder hab dann schnell aufgegeben und es mit Hühner gar nicht erst versucht.
Ich möchte die Tiere Artgerecht halten auf jedenfall so gut wie irgendwie möglich,das funktioniert dann aber nicht, du musst genug Tiere haben das dann auch was überbleibt nach deinen ganzen ausgaben.
Das Rechnet sich nicht Unkosten sind emenz Höher als was man reinbekommen könnte..
Oder du musst sehr viele Tiere auf einmal halten das es sich rechnet.
Die Konsumenten schaun nicht drauf ob es gesundes Tiergerechtes Fleisch ist ,in der heutigen zeit schauen die nur auf den Preis.
Meine Erfahrung war halt ich hab viel reingebuttert, musste dann aber aufgeben weils dann gleich ins minus ging...

Lg Tamy
Liebe Grüsse Tamy
Man darf schon hinfallen ,aber man darf nicht Liegen bleiben um weiter zu kommen ! Hühner machen Glücklich ! Heart
#5
Naja es gibt schon viele gute Ökologische Ansätze,aber gerade im Tierischen Berreich ist ein Neuanfang oder eine Umstellung eine teure Sache.

Es wird auch nicht mehr soviel gefördert,wie vor einigen Jahren und durch den Einstieg der Diskounter in den BIO Berreich, ist eine recht großer Preisdruck entstanden, der es schwierig macht die Preise zu erzielen die man bräuchte um wirtschaftlich zu arbeiten.
Die beste Variante ist da meiner Meinung nach ein Abhof Verkauf allerdings,muss man dafür auch in einem guten Einzugsgebiet wohnen,wo es Kundenpotenzial gibt.

Ansosnten halte ich Zwischenlösungen für das Beste.

Man kann den Tiere auch ein gutes Leben bieten,ohne direkt ganz Bio zu sein.
#6
(02.12.2012,15:55 )Fuxx schrieb: Man kann den Tiere auch ein gutes Leben bieten,ohne direkt ganz Bio zu sein.

Das denke ich auch.

Wenn alles Bio wäre, dann würde der Platz auf unserer Welt gar nicht reichen um alle satt zu bekommen, jedenfalls bei dem aktuelllen Verzehr.
Gruß Sebastian

#7
Dank für all Eure AntwortenHeart

Wie bereits erwähnt, bin ich bereits seit 1993 "öko", jedoch noch nie im Bereich des Federvieh´s, nur Grünland-bzw. selten mal Hafer, ach ja, natürlich v.a. Pferde...)- die Federviecher halte ich erstmals seit diesem Jahr zwar fast entsprechend (Auslauf etc.), das Körnerfutter kaufe ich auf einem mehr als zuverlässigen Betrieb, d.h. garantiert kein genetisch verändertes Produkt), jedoch bisher in sehr kleiner Menge nur zum "seelischen Ausgleich".

Als kleine Anekdote:
vorletztes Jahr kam ein "Oberprüfer" direkt v. Ministerium zu mir ( öko wird natürlich jährlich geprüft), in dem durchaus interessanten Gespräch schilderte er mir seine Ansichten über die Ökohaltung hinsichtlich der Eierproduktion, ganz kurz: er kauft die konventionellen Produkte und sieht keinen Vorteil in der angebl. ökologischen Eierproduktion...GrübelGrübelGrübel

Da ich den Spass an den Tieren nicht in einer Massenhaltung verlieren möchte- trotz den ökologischen Möglichkeiten und evtl. Mehreinnahmen- bleibe ich bei meiner kleinen "Selbstversorgung"", (brauche also auch keinen "Massenbrüter")

Jetzt steht mein kleiner überdachter "Bewachungspunkt"(zuvor am Gemüsegarten) direkt an den Stallungen- und ich glaube, ich bin damit glücklicher, obwohl ich andere Möglichkeiten hätte.

Meine persönlichen Ansprüche an ökologische Tierhaltung scheinen jedoch in grösserem Umfang wirtschaftlich nicht kompartibel

Trotzdem gibt mir mein Federvieh völlig neue EindrückeGute Idee
#8
Hallo
Bin noch neu hier im Forum.
Würde mich auch mal interesieren wie es sich um die Ökolokische/bio haltung von Hühnern ,Gänsen und Enten hält ?
Klar wäre das ich kein Futter zuführe das aus dem Ausland beigeschafft werden muss. Auch was das Soja beifüttern ist das soweit klar.
Die angabe zur haltung von max. 50 würde mir auch noch einleuchten.
Frage : bezieht sich das auf eine Rasse z.B. Hühner oder kann ich auch
Gänse und Enten zurechnen. Oder war das auf die haltung von z.B.
50 Hühner + 50 Gänse +.......gemeint. Oder ein Mix ?
Bei mir wäre auch der zugang zum Wasser ( Bach für Gänse und Enten ) ) gewährleistet. Möchte mir zudem noch einen Teich für die Racker anlegen.
Der Wasseraustausch türfte ja kein Problem sein zumal ich das Teichwasser ( Brühe ) ja auch im garten verwenden kann.
Meine frage bezieht sich unter anderen auch in der Vermarktung.
Bei mir würden die Tiere nur im Freiland gehalten.
Müsste ich das als " Gewerbe anmelden " ( Nebengewerbe ? ) oder ist das schon Landwirtschaft und müsste das auch anmelden.
Auch in bezug auf die Vermarktung hätte ich gerne ein paar ratschläge.
Dachte da an Wurfzettel hier im Kreis. Hat da jemand schon Erfahrung gemacht. Annonce in hiesigen Zeitungen schalten kann ich. mir auch vorstellen. Wäre da für Tips dankbar.
Ja sind viele fragen , aber lieber vorher mal gedanken machen als nacher auf den Tieren sitzen bleiben.
So wünsche euch eine schönen Tag.
lachse56
#9
Also ich kann euch nur sagen das sich die Biohaltung von Geflügel und kleintieren überhaupt nicht Lohnt. das sind Viel zu viele Auflagen die man zu erfüllen hat, und wenn man kein offizielles Biosiegel hat kaufen die Leute es auch nicht für entsprechende Preise, Da muss man dann schon Rinder halten, zwar hobbymäßig aber in Bioqalität, dann kommt da schon was bei rum.
Liebe Grüße

Eric93
#10
Das Öko-/Biosiegel ist nur als registrierter Ökobetrieb- auch als Nebenerwerbsbetrieb möglich - zu erhalten. Verschiedene Organisationen, wie z.B. Biopark, nehmen den Betreib unter den jeweils strengen Auflagen auf, die regelmässig kontolliert werden ( mind. 1x pro Jahr, aber auch ausser der Reihe). Kontolliert wir Art und Haltung der Tiere und natürlich die Fütterung.
Die Mitgliedsbeiträge sind unterschiedlich, nach Größe des Betriebes, Zahl der Tiere u.a. Über diese Organisationen, die nach erfolgreicher Kontrolle ein Zertifikat o. Siegel erhalten ist auch eine Vermarktung möglich.
Man muss bedenken, dass ein 100% iger Ökokreislauf gewährleistet sein muss., d.h. nur Ökotiere, nur Ökofutter, Flächenbewirtschaftung ebenfalls nur nach Öko-Kriterien. auch beim zertifizierten Öko-Fleisch gibt es grosse Unterschiede an die Anforderung der Haltung, so ist natürlich das non plus ultra die Produktion von Demeter-Fleisch, die Anforderungen an Fütterung, Haltung und Kontrollen sind noch höher und schärfer kontrolliert, der Preis des Fleisches ist natürlich ebenfalls wesentlich teurer.

Die Frage, ob sich so ein Aufwand lohnt, hängt sicher vom Standort des Betriebes und damit der Nachfrage ab.
Übrigens könntest Du sehr wohl aus dem Ausland Futter einkaufen, muss halt nur mit Öko-Nachweis sein.

Ich für mich habe bisher entschieden, es bei der "privaten", kleinen, Haltung der Hühner und Enten für den Eigenbedarf zu belassen, obgleich mir alle Möglichkeiten zur Verfügung stehen (Öko seit 1993, aber fast nur Grünland)

So hab ich dann natürlich auch ein anderes Verhältnis zu dem Federvieh, als in ökonomisch sinnvollen Grössenordnungen, und dadurch vielmehr Spass Smile


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