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Verpaarung von Bruder und Schwestern
#16
(15.03.2013,11:18 )lachse56 schrieb: Das mit den Krankheiten ist mir natürlich auch bekannt und ein jeder Züchter versucht dies zu minimieren . Das Zuchtziel ist ja , das die Tiere eben nicht mit diesen Krankheiten gezüchtet werden.

Hallo lachse56,

es mag wohl sein, dass Du dich mit der Hundezucht etwas auskennst. Aber Du solltest das nicht 1 zu 1 auf die Hühnerzucht umsetzen. Das wird der Sache nicht gerecht. Wenn ich von unerünschten Merkmalen spreche, dann meine ich keine Krankheiten, sondern vererbbare Körpermerkmale. Nehmen wir mal zur Verdeutlichung das Merkmal dreireihiger Erbsenkamm. Da ist ganz klar definiert, wie so ein Kamm auszusehen hat. Und Du kannst mir glauben, dass diese Kammform bei den wenigsten Tieren, bei denen diese Kammform verlangt wird, in idealer Form vorhanden ist. Nun ist es z.B. möglich, dass ein Züchter einen Hahn mit in die Zucht nimmt, bei dem dieses Merkmal schlecht ausgeprägt ist. Das Tier hat aber andere gute Merkmale, die dem Züchter in seiner Zucht fehlen. Darum geht er das Risiko ein diesen Hahn in seine Zucht zu nehmen. Von nun an hat er das Problem, dass viele Hähne seiner Nachzucht diesen "schlechten" Kamm haben. Die werden geschlachtet. Mit den Hähnen, die einen guten Kamm haben züchtet er weiter, um im Laufe der Zeit dieses Manko wieder auszubügeln. Aber auch von diesen Hähnen bekommt er in der nächsten Generation wieder Hähne mit schlechtem Kamm, da dieses Merkmal noch genetisch drin steckt.
So, und genau an diesem Punkt beginnt Dein Denkfehler. Du glaubst dass jedes Tier, das optisch dem Rassestandard entspricht, dies auch so weitergibt. Das ist aber in den seltensten Fällen so. In der Regel fängst Du dir mit Fremdtieren immer unerwünschte Merkmale mit ein, die das erworbene Tier zwar nicht zeigt, die aber in der nächsten oder übernächsten Generation wieder auftauchen. Die Gefahr ist besonders groß, wenn man Tiere von einem Züchter bekommt, der so wie Du denkt.
Zitat: da ich nicht der typische Kleintierzüchter bin, der alle Küken, die nicht 100 pro dem Standard entsprechen, eliminiert. Bei mir bekommt jeder seine Chance, Hauptsache gesund.

Ich habe ein wenig das Problem mit Deinen Aussagen. Welche Aussage meinst Du denn wirklich ernst?

Zitat:Und einfach wildes weiderverpaaren ( wir reden doch hier über Zucht ?)
sollte man vermeiden ( ganz deiner meinung ).
Genau...und dafür habe ich einen/den Zuchtwart.

Ein Züchter sollte sich auch ohne Zuchtwart über die Ziele seiner Zucht im Klaren sein. Denn auch ein Zuchtwart kann nichts ausrichten, wenn Du dir selber nicht im Klaren darüber bist, was Du eigentlich willst.

Bei einem seriösen Züchter sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, dass nur gesunde Tiere in die Zucht kommen. Genauso sollte es aber im Interesse der Rasse eine Selbstverständlichkeit, dass nicht jeder ganz egal wie er aussieht, eine Chance bekommt, nur weil er gesund ist.
Du solltest Dich wirklich mal mit den Zielen der Rassegeflügelzucht auseinandersetzen, und dabei Dein Wissen von der Hundezucht ausser Acht lassen, und nicht auf die Hühner projizieren.
Wir reden hier nicht von Erkrankungen oder Degeneration, wie die Hüftdysplasie des Schäferhundes oder EIC, der
neuromuskulären Erkrankung, die bei Retrievern häufig auftritt, sondern von Rassetypischen Merkmalen, die ein Rassehuhn nach gültigem Rassestandard mitbringen sollte.

Gruss

Ernst
Wer Geist hat, hat sicher auch das rechte Wort, aber wer Worte hat, hat darum noch nicht notwendig Geist. Konfuzius



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RE: Verpaarung von Bruder und Schwestern - von Ernst † (gestorben 27.09.2016) - 15.03.2013,15:47

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