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Rund um die Taube u.a. Feldflüchter
#81
In diesem Thread wurde bereits mehrfach über weisse Tauben und über entsprechende Legenden und Mythen berichtet. Prof. Dr. Haag-Wackernagel schreibt u.a. in seinem Buch "Die Taube": "Wir können nur darüber spekulieren, wo und wann durch eine spontane Veränderung ihres Erbgutes aus der Wildform die erste weisse Taube entstanden ist. Sie war es, die zur lichtglänzenden Verkörperung der vorderasiatischen Liebesgöttin Ischtar und ihrer Nachfolgerinnen wurde......"
Eine weisse Taube hat sich den Radevormwalder Stadttauben, die zumeist blau oder gehämmert sind, angeschlossen.Leider kann man die
weisse Taube auf dem Dach des historischen Gartenhäuschens http://www.dasbergische.de/de/poi-detail...index.html kaum erkennen, da die Schiefer das Sonnenlicht reflektieren. Da die weisse Taube beringt ist, ist sie sicherlich irgendwo entflogen.


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Wupper bei Radevormwald
#82
Wie ich schon in diesem Thread (Beitrag 79) berichtete, leben im Bergischen Freilichtmuseum http://www.freilichtmuseum-lindlar.lvr.de/ auf Hof Peters, auf dem Dachboden, Klätscher und Feldflüchter. Trotz aller Mühen gelang es mir nicht, vernünftige Aufnahmen der beiden Taubenrassen zu machen. Das gelang jetzt Herrn Kr. Verdoodt, der im Dachbodenschlag einige Aufnahmen der Feldflüchter machen konnte.


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#83
Hallo Lupus
schöne Bilder, schade das du keine Feldflüchter mehr hast.
#84
Hallo federfuss,
diesbezüglich ist tunk die Adresse Nr. 1

Gruß Lotta
#85
Danke für die Bilder! Man findet sie ja so selten... was zugegebenermaßen auch an der Scheuheit liegen kann, aber ich wäre sehr froh, wenn auch andere Halter mal ihre Feldflüchter zeigen würden. Smile
#86
Hallo
Im Moment habe ich ca. 80 Stück rumfliegen, man merkt aber schon, das die jungen Habichte und Sperber flügge sind.
Es ist eine sehr wilde Bande,die auch sehr fluggewandt ist und die Greife brauchen einige Versuche, bis sie erfolg haben.
#87
Hallo allerseits,

ja, so einen Schwarm hätte ich auch gerne. Habe auch Kontakt aufgenommen zu einem Halter, jedoch dauert es noch ein paar Wochen, bis ich Jungtauben bekomme.

Bis zu welchem Monat ist es denn noch einfach, sie zum Feldern zu bewegen? Hätte gerne, dass sie sich ihr Futter vor dem Winter noch eine Weile selbst suchen (nicht unbedingt, um Futter zu sparen, sondern damit sie es schonmal lernen).
#88
Hallo Feldtauben,
bei der Anschaffung von Feldflüchtern solltest du darauf achten keine Kreuzungstauben zu bekommen. Für viele sind kreuzungen aus Feld.- u. Felsentauben gleich Feldflüchter ! Nur weil diese Tauben sehr viel feldern, sind es nicht gleich echte Feldflüchter wie es sie früher einmal gab. Brieftauben feldern auch, und das bei voller Fütterung. Aber diese Tauben sind einfache Bauerntauben die Feldflüchterähnlich aussehen.
Die meisten wissen nicht was die Tauben der damaliegen Zeit ausmacht.


Gruß Knut
#89
Hallo Leute,
in Kürze ist eine Feldflüchterseite online, alles weiter dann ! Wink



Gruß tunk
#90
Da bin ich schon gespannt! Gute Idee
#91
Das Ostpreußische Landesmuseum, Ritterstraße 10, 21335 Lüneburg, präsentiert vom 13.04.2013 bis zum 22.09.2013 die Sonderausstellung "Ausgewählt" (Sammlungsobjekte mit Geschichte) u.a. mit den Präparaten der verschiedenen west- und ostpreußischen Flugtauben.
Lupus


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Wupper bei Radevormwald
#92
Hallo Leute,
am 7. September 2013 haben wir ein Treffen der Feldflüchter-Freunde geplant, bei Interresse PN an mich dann gibts genaueres.


Gruß Tunk Wink
#93
Hi,

gibt es was Neues vom Treffen der Feldflüchter-Freunde? Kann man vielleicht sogar schon die Website bewundern?
#94
Bin auch neugierig !
#95
Viele Feldflüchterzüchter machen die Erfahrung, daß junge Feldflüchter
kurz nach dem Ausfliegen plötzlich verschwinden. Sicherlich fällt manche
unerfahrene Jungtaube Prädatoren zum Opfer, viele Jungtauben wandern aber wohl ab, besonders wenn der Schlag gut besetzt ist.
Am 04.09.13 fand ich in Radevormwald eine junge, beringte Hohltaube Columa oenas. Hohltauben sind sehr nahe mit den Felsentauben und somit
auch mit den Feldflüchtern verwandt. Die Hohltaube wurde am 06.08.13 als Nestling in Ostflandern beringt. Sie legte also kurz nach dem Ausfliegen 224 km zurück. U.U. haben die jungen Feldflüchter einen ähnlichen "Wandertrieb",
der ja bei vielen Vogelarten vorhanden ist.


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#96
Die Zoologische Sammlung der Universität Rostock http://www.zoologie.uni-rostock.de/sammlung/ erhält 3 Taubenpräparate von mir.
Bei dem grossen Präparat auf der Wurzel mit dem gelben Schnabel handelt es sich um eine Mischlingstaube Ringeltaube Columba palumbus
x Brieftaube. (im Anhang siehe Foto mit einer Taube). Dieser Täuber war nicht fruchtbar.
Bei den weiteren Präparaten (siehe Foto mit 2 Tauben) handelt es sich um 2 Mischlingstauben aus Klippentaube Columba rupestris x
Hohltaube Columba oenas x Felsentaube Columba livia x Guineataube Columba guinea. Die Vierartenmischlinge sind uneingeschränkt
fruchtbar, allerdings legen manche Täubinnen nur ein Ei pro Brut. In der F1 Hohl- x Felsentaube waren nur die Täuber fruchtbar.
In der F1 Guinea- x Felsentaube schlüpften nur Täuber, hier waren nur einige Täuber bei der Rückpaarung mit einer Elter-Art fruchtbar.
Diese Vierartenmischlinge zeigen keine schwarze Schwanzbinde, die Flügelbinden sind häufig sehr schmal oder von rötlich brauner Färbung, selten schwarz - dann allerdings mit rötlich braunen "Einlagerungen". Die Vierartenmischlinge gleichen sich so sehr vom Phänotyp, einschl. Gefiederfarbe, dass man schon fast von einer "Rasse" sprechen könnte.


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#97
Tauben über dem Hochzeitsportal im Innenhof vom Hamburger Rathaus und ein Hahn über dem Eingang in der Halle.
.
Betritt man das Hamburger Rathaus, so entdeckt man über den großen Türen in der Halle dunkle Holzschnitzereien. Beim genauen Hinsehen sind eine Eule und ein Hahn zu entdecken, sie symbolisieren Tag und Nacht.
Im Innenhof befindet sich ein Taubenpaar mit Muschelhauben auf dem Portal, darunter sind Stachelbänder zur Taubenabwehr montiert. Hierdurch wird Krieg und Frieden zu unseren Mitgeschöpfen, den Tauben, zum Ausdruck gebracht. Immer wieder erscheinen Artikel in der Presse, bei denen die Stadttauben verdammt werden. Die grausamen Stachelbänder wurden erst Ende der 90er Jahre montiert, man findet sie an vielen Gebäuden. Skulpturen am Bauwerk wurden durch Netze geschützt.

Im Hamburger Abendblatt erschien ein Foto von diesen Tauben mit folgendem Text:
„Mit Spikes gegen die Tauben, die hier als steinerne Skulptur, die so genannte Brautpforte, im Innenhof des Rathauses schmücken. Ihre lebenden Artgenossen werden von den dünnen Drähten abgehalten, dort zu landen. Die Spikes gehören zur neuen Tauben-Abwehr des Rathauses.“

In vielen deutschen Städten existieren Stadttaubenhäuser, in denen Tauben ungestört brüten können. Gelege werden entfernt und durch Gipseier ersetzt. Zum Beispiel sei hier das Tübinger Stadttaubenkonzept angeführt. So wurde am 26. Oktober 2007 im westlichen Teil des Botanischen Gartens das zweite Stadttaubenhaus eingeweiht. Info unter www.stadttaubenkonzept.de

Klaus Kahn
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#98
Vor längerer Zeit entdeckte ich in der Zeitschrift "Der Holznagel" http://igbauernhaus.de/der-holznagel/akt...-heft.html Abbildungen von Hauseingängen. Die Zugänge zu den Häusern waren überdacht. Bemerkenswert waren für mich die kleinen flachen Satteldächer, die an den Giebelseiten Einflugöffnungen für Tauben aufwiesen.
In den vergangenen Jahren konnte ich einige hundert Taubenhäuser bestaunen. Es schein so, daß es so kleine Unterkünfte für Tauben, über Hauseingängen, nur in der Marburger Gegend gibt. Bauten für Tauben waren in der Vergangenheit, vor der französischen Revolution, nur bei Schlössern und großen Adelshöfen anzutreffen. Der "kleine Mann" durfte keine Tauben halten. Es waren gemauerte Türme aus Ziegel oder Naturstein, die gewaltig waren. So sind mir Türme mit einigen hundert Bruthöhlen in der Magdeburger Börde, südlich von Hildesheim, aus Südfrankreich, England,Ägypten und dem Iran bekannt. Die Brutnischen befanden sich in den sehr dicken Außenmauern. Man muß sich das so vorstelle, als würde man Kartons von etwa 20 x 20 x 20 cm übereinander stapeln. Je Taubenpaar waren immer zwei Fächer erforderlich. In einem konnte das Taubenpaar brüten, im anderen konnten die noch nicht flugfähigen Jungtauben gehudert werden. Um zur Kontrolle an die Nistgelegenheiten zu gelangen, gab es drehbare Leitern. In der warmen Jahreszeit konnte man für die Ernährung der Menschen lediglich Kleintiere nutzen, hierbei waren Tauben sehr willkommen. Eine Taube war immer eine kleine Fleischmahlzeit. Ein Paar Tauben konnte im Jahr etwa 8 Junge aufziehen. Großvieh konnte nur in der kalten Jahreszeit Verwendung finden. Möglichkeiten zur Kühlung gab es nicht. Die Tauben hatten den großen Vorteil, daß sie lediglich einen vor Raubzeug sicheren Brutplatz benötigten. Die Ernährung war denkbar einfach. Tauben waren Selbstversorger und fleißige Futtersucher. So wurde um 1900 von einem Osterburger der Kropfinhaltt seiner von den Feldern heimkehrende Tauben untersucht. Es waren überwiegend Unkrautsamen und nur wenige Getreidekörner darunter. In Bayern, Böhmen und anderen Gegenden wurden in neuerer Zeit Holzhäuser auf einem, zwei und auch auf vier Pfählen errichtet. Sie dienten zur Haltung kleinerer Taubenbestände. Der Ideenreichtum und die Vielseitigkeiten der Konstruktionen kannte keine Grenzen.

Klaus Kahn


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#99
Nicht unerwähnt bleiben sollen Fachwerktürme. In der Altmark sind in der jetzigen Zeit noch große Bauten vorhanden. In Heinrichsberg ist ein Turm in die Außenmauer eines großen Gehöftes integriert. Er befindet sich zwischen 2 großen Toren. Der obere Teil besteht aus Fachwerk mit weißen Gefachen und war den Tauben vorbehalten. Im Erdgeschoss war der Stutenstall. Es sind noch weitere Fachwerkbauten in der Altmark zu sehen. Im Kloster Dambeck, das heute zur Stadt Salzwedel gehört, waren ursprünglich 2 Fachwerktürme. Ein kleinerer Turm ist noch vorhanden und ist gekrönt von einem bewohnten Storchennest.
Alle Türme der Altmark haben quardratisch ausgemauerte Gefache. Der Turm in Umfelde/Altmark wurde nach der Wende aufwändig restauriert. Er bekam eine Dachrinne und das Mauerwerk wurde mit einem anderen Steinformat ausgeführt. Ein noch von vielen Tauben bewohnter Turm steht in Heeren. Ein schräg um das Haus laufender Blechstreifen verhindert das Eindringen von Beutegreifern. Ein schöner, aber seltener Anblick, wenn ein großer Taubenschwarm um den Turm fliegt.
Von einem weiteren Taubenhaus möchte ich berichten - es hatte ursprünglich 6 m hohes pyramidenförmiges turmartiges Dach. Das Gebäude wurde umgesetzt. Es dient jetzt als Gästehaus in Meseberg - Königsmark. Der vormalige Standort war in Kremkau. Vor Pollitz ist der Standort eines anderen, jetzt leider sehr maroden Turms. Durch Zufall entdeckte ich ihn in einer Hofeinfahrt mit einem alten Autowrack. Durch einen Zeitungsartikel erfuhr ich zu DDR-Zeiten von dem weißen Fachwerkturm in Hirschfeld bei Leipzig. Er wurde von einem Kunstschmied liebevoll restauriert und umgesetzt.
Nicht nur in Deutschland sind derartige Türme zu bewundern. Bei meiner Reise nach Südfrankreich ins Tarn Garonne Gebiet besuchte ich die Taubenhaus-Ausstellung in Valence de Agen mit vielen Modellen.Auf einem Platz ruht ein altes Haus auf 4 Säulen. Der Abschluß dieser Säulen endet in einem championähnlichen Kopf. Er dient als Abwehr gegen Raubwild, darüber der Fachwerkturm. In den meisten Taubenhausbauten sind die Einflugöffnungen rund, damit ein Greifvogel wohl einfliegen aber nicht wieder entweichen kann.
Fachwerktürme sind mir noch in England bekannt, z.B. in Moat farm. Domston und Worchestershire. Im pyramidenförmigen Dach ragt ein quadratischer Turm aus dem kreuzförmigen Dach, 4 Reihen mit 14 Einflugöffnungen sind an einer Seite zu entdecken. In allen alten Türmen ist der Lichteinfall gering. Die dunkelsten Nistzellen wurden von den Tauben bevorzugt. Bewohnte Türme sind selten, die meisten sind verweist. Einen Taubenschwarm um das alte Gemäuer fliegen zu sehen, ist schon ein besonderes Erlebnis.

Klaus Kahn


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Ich hatte das Glück, den Oktober in Andalusien an der Atlantikküste verbringen zu dürfen. Mich interessierte sehr die dortige Avifauna und besonders die berühmten weissen Tauben von Sevilla. In den Salzwiesen sah man Flamingos, Stelzenläufer, diverse Möwen- und Seeschwalbenarten, Kuhreiher, diverse Zugvögel und in einer Schlucht Waldrappen. In den Städten z.B. Cadiz und Ronda waren neben den Stadttauben Haussperlinge und Mönchsittiche https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%B6nchssittich häufig. Bereits in diesen beiden Städten sah ich in den Stadttauben-Schwärmen sehr schöne reinweisse Tauben. Die Mehrzahl der Tauben waren allerdings gehämmert oder blau mit Binden. Es fiel auf, daß bei den Stadttauben sich wohl nur wenige Haustauben eingebracht haben. Alle Schnäbel waren zart und nur ein "Hauch von Nasenwarzen" vorhanden.
Auch in Sevilla gab es Mönchsittiche aber die Mehrzahl der Stadtvögel waren dort Alexandersittiche https://de.wikipedia.org/wiki/Halsbandsittich und eben die weissen Tauben.
Anläßlich der dortigen Weltausstellung 1929 sollen die weissen Tauben als Sinnbild der Friedenstaube in Sevilla angesiedelt worden sein. Am Plaze de America dürfen die Tauben auch gefüttert werden, was in den anderen Städten verboten ist.
Angeblich gibt es auf dem Umland weisse Tauben, die ähnlich unserer Feldflüchter leben und deren Schwärme kaum andersfarbige Tauben aufweisen.
Interessant, daß sich das weisse Gefieder so rein erhält, man sieht dort kaum Schecken.


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