13.10.2020,16:02
Hier http://forum.fluegelvieh.de/showthread.p...26&page=12 in den Beiträgen 237, 238 und 242 berichtete ich
über die Familiengeschichte und Nutzung der diversen Museen und Archive.
Die Großeltern meiner Frau heirateten in Plaschken, einem kleinen Ort im damaligen Memelland. Die Kirche wird jetzt wieder aufgebaut und meine Frau unterstützt den Aufbau durch eine jährliche Spende.
Die Renovierung der evang. luth. Kirche in Plaškiai, Litauen
Im ehemaligen Memelland, im Süden von Litauen lassen sich auch heute noch viele Gebäude aus deutscher Zeit finden: Wohnhäuser, Scheunen, Bahnhöfe, öffentliche Gebäude, Kirchen, oft nicht oder nur notdürftig repariert. Auch die Kirche in Plaškiai (ehemals Plaschken), befindet sich in einem stark renovierungsbedürftigen Zustand. Das 1905 erbaute Kirchengebäude befindet sich zwischen den Kleinstädten Pagegiai und Silute, nahe des Grenzflusses Memel, hin zur russischen Oblast. Im 2. Weltkrieg wurde die Kirche beschädigt, in der Sowjetzeit verfiel das Dach des Kirchturmes, der Kirchenraum wurde als Halle für landwirtschaftliche Fahrzeuge genutzt. In den letzten Jahren gab es den Gedanken, die Kirche abzutragen. Daraufhin regte sich Widerstand, 2017 gründete sich ein Kirchbauverein mit litauischen und deutschen Mitgliedern, um die Kirche zu erhalten. Bisher wurden die notwendigsten Arbeiten in Angriff genommen: Das löchrige Dach des Kirchenschiffes konnte mit LKW-Planen gesichert werden, ein provisorisches Dach wurde auf den Turm gesetzt, innen im Turm wurden neue Zwischenböden eingezogen. Der Dachstuhl des Kirchenschiffes ist sehr gut erhalten, die Balken bestehen aus starkem Eichenholz. Das Zwischendach im Kirchenschiff musste teilweise abgestützt werden, durch jahrzehntelange Witterungseinflüsse waren Teile des Daches durchgefault, es entstanden große Öffnungen, durch die Regenwasser auf das Gebälk, in die Kirche dringen konnte. In der Sowjetzeit wurden die originalen Dachziegel entwendet, das Dach des Kirchenschiffes wurde damals mit Eternitplatten eingedeckt. Der morsche Dachstuhl des Apsis drohte zu zerfallen, er wurde mit einem Kran hinuntergehoben, wurde durch eine neue Konstruktion ersetzt. Auch die Sakristei hat letztes Jahr einen neuen Dachstuhl bekommen, aus Kostengründen sind Apsis und Sakristei vorerst mit Blechplatten in Dachziegeloptik eingedeckt worden. Dieses Jahr sollen provisorische Fenster in Kirchenfensteroptik eingebaut werden, damit kein Regen in die Kirche gelangen kann und Vögel nicht mehr in der Kirche nisten. Für den Einbau richtiger Glasfenster ist es noch zu früh, erst muss das Ziegelwerk der Kirche renoviert werden. In Litauen ist es möglich, ein Gebäude mit einem Holzgerüst einrüsten zu lassen, es wird von einem Statiker abgenommen und genehmigt. Ein solches Holzgerüst ist in der Anschaffung wesentlich günstiger als ein Metallgerüst und die Gefahr, dass ein Holzgerüst entwendet wird ist gering. Die Arbeiten an der Kirche wurden von Vereinsmitgliedern (Eigenleistung) und litauischen Fachkräften ausgeführt. Fundstücke wie Fensterglasstücke, Glockenteile, Stuckreste, Dachziegel wurden gesammelt und dokumentiert. Das Turmkreuz wurde auf dem Zwischendach des Kirchenschiffes entdeckt: In der Sowjetzeit war es oft üblich, bei einer Profanisierung, Umnutzung einer Kirche das Kreuz vom Turm zu nehmen und es auf dem Dachboden oder Zwischendach zu verstecken.
Das Angebot eines litauischen Architekten für die Renovierungsarbeiten liegt noch nicht vor, dem Verein fehlen dazu zur Zeit die nötigen finanziellen Mittel.
Warum diese Kirche überhaupt erhalten? Sie gehört nicht nur zum kulturellem Erbe dieser Region es gibt dort nur zwei Kirchenbauten im "Rundbogenstil", daher sind diese beiden Kirchen (in Willkischken und Plaschken) unbedingt als erhaltenswert einzustufen. Beide Kirchen stehen nicht unter Denkmalschutz. Nach einer Renovierung der Plaschker Kirche soll sie für Ausstellungen, Veranstaltungen und Konzerte genutzt werden. Weitere Infos und Bilder kann man bei Facebook finden: Plaškiai - Plaskiu baznycios atkurimo bendrija - PBAB. Der Kirchbauverein ist ein in Litauen eingetragener Verein, wir freuen uns über jede Spende!
Bank: Swedbank AB
Kontoinhaber: Plaskiu baznycios atkurimo bendrija
IBAN: LT487300010151661311
SWIFT/ BIC: HABALT22xxx
Bericht: Jörg Naß
über die Familiengeschichte und Nutzung der diversen Museen und Archive.
Die Großeltern meiner Frau heirateten in Plaschken, einem kleinen Ort im damaligen Memelland. Die Kirche wird jetzt wieder aufgebaut und meine Frau unterstützt den Aufbau durch eine jährliche Spende.
Die Renovierung der evang. luth. Kirche in Plaškiai, Litauen
Im ehemaligen Memelland, im Süden von Litauen lassen sich auch heute noch viele Gebäude aus deutscher Zeit finden: Wohnhäuser, Scheunen, Bahnhöfe, öffentliche Gebäude, Kirchen, oft nicht oder nur notdürftig repariert. Auch die Kirche in Plaškiai (ehemals Plaschken), befindet sich in einem stark renovierungsbedürftigen Zustand. Das 1905 erbaute Kirchengebäude befindet sich zwischen den Kleinstädten Pagegiai und Silute, nahe des Grenzflusses Memel, hin zur russischen Oblast. Im 2. Weltkrieg wurde die Kirche beschädigt, in der Sowjetzeit verfiel das Dach des Kirchturmes, der Kirchenraum wurde als Halle für landwirtschaftliche Fahrzeuge genutzt. In den letzten Jahren gab es den Gedanken, die Kirche abzutragen. Daraufhin regte sich Widerstand, 2017 gründete sich ein Kirchbauverein mit litauischen und deutschen Mitgliedern, um die Kirche zu erhalten. Bisher wurden die notwendigsten Arbeiten in Angriff genommen: Das löchrige Dach des Kirchenschiffes konnte mit LKW-Planen gesichert werden, ein provisorisches Dach wurde auf den Turm gesetzt, innen im Turm wurden neue Zwischenböden eingezogen. Der Dachstuhl des Kirchenschiffes ist sehr gut erhalten, die Balken bestehen aus starkem Eichenholz. Das Zwischendach im Kirchenschiff musste teilweise abgestützt werden, durch jahrzehntelange Witterungseinflüsse waren Teile des Daches durchgefault, es entstanden große Öffnungen, durch die Regenwasser auf das Gebälk, in die Kirche dringen konnte. In der Sowjetzeit wurden die originalen Dachziegel entwendet, das Dach des Kirchenschiffes wurde damals mit Eternitplatten eingedeckt. Der morsche Dachstuhl des Apsis drohte zu zerfallen, er wurde mit einem Kran hinuntergehoben, wurde durch eine neue Konstruktion ersetzt. Auch die Sakristei hat letztes Jahr einen neuen Dachstuhl bekommen, aus Kostengründen sind Apsis und Sakristei vorerst mit Blechplatten in Dachziegeloptik eingedeckt worden. Dieses Jahr sollen provisorische Fenster in Kirchenfensteroptik eingebaut werden, damit kein Regen in die Kirche gelangen kann und Vögel nicht mehr in der Kirche nisten. Für den Einbau richtiger Glasfenster ist es noch zu früh, erst muss das Ziegelwerk der Kirche renoviert werden. In Litauen ist es möglich, ein Gebäude mit einem Holzgerüst einrüsten zu lassen, es wird von einem Statiker abgenommen und genehmigt. Ein solches Holzgerüst ist in der Anschaffung wesentlich günstiger als ein Metallgerüst und die Gefahr, dass ein Holzgerüst entwendet wird ist gering. Die Arbeiten an der Kirche wurden von Vereinsmitgliedern (Eigenleistung) und litauischen Fachkräften ausgeführt. Fundstücke wie Fensterglasstücke, Glockenteile, Stuckreste, Dachziegel wurden gesammelt und dokumentiert. Das Turmkreuz wurde auf dem Zwischendach des Kirchenschiffes entdeckt: In der Sowjetzeit war es oft üblich, bei einer Profanisierung, Umnutzung einer Kirche das Kreuz vom Turm zu nehmen und es auf dem Dachboden oder Zwischendach zu verstecken.
Das Angebot eines litauischen Architekten für die Renovierungsarbeiten liegt noch nicht vor, dem Verein fehlen dazu zur Zeit die nötigen finanziellen Mittel.
Warum diese Kirche überhaupt erhalten? Sie gehört nicht nur zum kulturellem Erbe dieser Region es gibt dort nur zwei Kirchenbauten im "Rundbogenstil", daher sind diese beiden Kirchen (in Willkischken und Plaschken) unbedingt als erhaltenswert einzustufen. Beide Kirchen stehen nicht unter Denkmalschutz. Nach einer Renovierung der Plaschker Kirche soll sie für Ausstellungen, Veranstaltungen und Konzerte genutzt werden. Weitere Infos und Bilder kann man bei Facebook finden: Plaškiai - Plaskiu baznycios atkurimo bendrija - PBAB. Der Kirchbauverein ist ein in Litauen eingetragener Verein, wir freuen uns über jede Spende!
Bank: Swedbank AB
Kontoinhaber: Plaskiu baznycios atkurimo bendrija
IBAN: LT487300010151661311
SWIFT/ BIC: HABALT22xxx
Bericht: Jörg Naß
Grundsteinlegung NSG- u. FFH-Gebiet
Wupper bei Radevormwald