29.09.2019,18:38
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.09.2019,19:07 {2} von Lupus † 20.10.2022.)
Im Beitrag 237 erwähnte ich kurz die Ahnenforschung meiner Frau in Stadtarchiven und Museen. Während die Vorfahren meiner Frau väterlicherseits aus dem Sauerland stammen, siedelten die Ahnen meiner Frau mütterlicherseits aus Ostpreußen und dem Memelland in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts ins Bergische Land. Meine Frau hat dadurch eine besondere Affinität zu Ostpreußen. Über die Buschhühner, die ja bekanntlich von Alfred Muntau in Ostpreußen erzüchtet wurden, kam dann mein Interesse an Ostpreußen und dem Ostpreußischen Landesmuseum.
Das Ostpreußische Landesmuseum mit Deutsch-Baltischer Abteilung in Lüneburg
Nach einer Schließung von dreieinhalb Jahren ist es seit 2018 wieder präsent: das vollkommen erneuerte Landesmuseum für die Geschichte und Kultur eines Landes, das es als solches nie gab und das seit über 70 Jahren verschwunden ist: Ostpreußen. Die einst östlichste Provinz des Staates Preußen ging als Konsequenz des Endes des Zweiten Weltkriegs verloren und seine etwa zwei Millionen Bewohner mussten, bis auf wenige einzelne, die sich den neuen Besitzerstaaten Polen, Russland (Sowjetunion) und Litauen anpassten, das Land verlassen.
Doch war der Beitrag Ostpreußens zur deutschen und europäischen Kulturgeschichte enorm und ungemein vielseitig, und er wirkt in vielen Bereichen nach. Am Rand der Lüneburger Heide, in einer Zufluchtsregion seiner ehemaligen Bewohner, wird dieser Beitrag gewürdigt und in Erinnerung behalten. Mit herausragenden Exponaten, mit moderner Vermittlungstechnik und einer Präsentation, die alle Altersstufen anspricht. Ein modernes Museum informiert und unterhält seine Besucher über herausragende Persönlichkeiten wie den Philosophen Immanuel Kant, den Astronomen Nikolaus Kopernikus, den Maler des Expressionismus Lovis Corinth, die Grafikerin Käthe Kollwitz und viele mehr.
Gegründet als Staat des Deutschen (Ritter-)Ordens, wurde das Herzogtum Preußen unter direktem Einfluss von Martin Luther zum ersten protestantischen Land der Welt. Hier begann der Aufstieg Preußens zur führenden Macht in Deutschland und hier zerstörte der Einmarsch der Roten Armee 1944/45 mehr Kulturgut und gewachsene Substanz als im gesamten übrigen Mitteleuropa. Das Museum vermittelt einen lebendigen Eindruck von 700 Jahren deutsch geprägter Geschichte und Kultur und weist insbesondere auf die zahlreichen Bezüge Ostpreußens zu unserer Gegenwart hin.
Die Natur Ostpreußens und ihre Nutzung durch Land- und Forstwirtschaft, Fischerei oder Jagd, waren vor 1945 ebenso beeindruckend wie bedeutend. Ferienparadies, „Kornkammer“ Deutschlands oder Jagdrevier der Spitzenklasse, all das ist im kollektiven Bewusstsein verankert. In der interdisziplinären Dauerausstellung des Museums in Lüneburg wird all dies ebenso konkret wie sinnlich sicht- und erlebbar. Wenn es ein einheitliches Besucherecho gibt, das wir seit Eröffnung der völlig neu gestalteten Dauerausstellung Ende August 2018 immer wieder erfahren, dann dies: „ich hätte nie geahnt, wie interessant und vielseitig dieses Museum ist!“
Als Erweiterung der Themen der im Februar 2015 geschlossenen, alten Präsentation sind wichtige Bereiche hinzugekommen. Zum einen wird die facetten- und ereignisreiche Geschichte und Kultur der Deutschbalten in einer großen Abteilung gezeigt. In den heutigen Staaten Estland und Lettland bildeten sie bis 1939 unter wechselnden Herrschaften, sowohl als loyale schwedische als auch russische Staatsbürger, die tonangebende Minderheit. Zum anderen wird der schwierige Integrationsprozess der vertriebenen Ostpreußen und Deutschbalten im verbliebenen Deutschland nach 1945 ebenso vorgestellt wie der Umgang der heutigen Bewohner der Zielregion des Museums mit ihrem deutsch geprägten Erbe.
Das Ostpreußische Landesmuseum mit Deutschbaltischer Abteilung wird von der Ostpreußischen Kulturstiftung getragen und mit Geldern der Bundesregierung und des Landes Niedersachsen im Verhältnis 70:30 auf Grundlage des § 96 des Bundesvertriebenen-Gesetzes institutionell gefördert.
Ostpreußisches Landesmuseum
mit Deutschbaltischer Abteilung
Heiligengeiststraße 38
21335 Lüneburg
04131 759950
info@ol-lg.de
www.ostpreussisches-landesmuseum.de
Das Ostpreußische Landesmuseum mit Deutsch-Baltischer Abteilung in Lüneburg
Nach einer Schließung von dreieinhalb Jahren ist es seit 2018 wieder präsent: das vollkommen erneuerte Landesmuseum für die Geschichte und Kultur eines Landes, das es als solches nie gab und das seit über 70 Jahren verschwunden ist: Ostpreußen. Die einst östlichste Provinz des Staates Preußen ging als Konsequenz des Endes des Zweiten Weltkriegs verloren und seine etwa zwei Millionen Bewohner mussten, bis auf wenige einzelne, die sich den neuen Besitzerstaaten Polen, Russland (Sowjetunion) und Litauen anpassten, das Land verlassen.
Doch war der Beitrag Ostpreußens zur deutschen und europäischen Kulturgeschichte enorm und ungemein vielseitig, und er wirkt in vielen Bereichen nach. Am Rand der Lüneburger Heide, in einer Zufluchtsregion seiner ehemaligen Bewohner, wird dieser Beitrag gewürdigt und in Erinnerung behalten. Mit herausragenden Exponaten, mit moderner Vermittlungstechnik und einer Präsentation, die alle Altersstufen anspricht. Ein modernes Museum informiert und unterhält seine Besucher über herausragende Persönlichkeiten wie den Philosophen Immanuel Kant, den Astronomen Nikolaus Kopernikus, den Maler des Expressionismus Lovis Corinth, die Grafikerin Käthe Kollwitz und viele mehr.
Gegründet als Staat des Deutschen (Ritter-)Ordens, wurde das Herzogtum Preußen unter direktem Einfluss von Martin Luther zum ersten protestantischen Land der Welt. Hier begann der Aufstieg Preußens zur führenden Macht in Deutschland und hier zerstörte der Einmarsch der Roten Armee 1944/45 mehr Kulturgut und gewachsene Substanz als im gesamten übrigen Mitteleuropa. Das Museum vermittelt einen lebendigen Eindruck von 700 Jahren deutsch geprägter Geschichte und Kultur und weist insbesondere auf die zahlreichen Bezüge Ostpreußens zu unserer Gegenwart hin.
Die Natur Ostpreußens und ihre Nutzung durch Land- und Forstwirtschaft, Fischerei oder Jagd, waren vor 1945 ebenso beeindruckend wie bedeutend. Ferienparadies, „Kornkammer“ Deutschlands oder Jagdrevier der Spitzenklasse, all das ist im kollektiven Bewusstsein verankert. In der interdisziplinären Dauerausstellung des Museums in Lüneburg wird all dies ebenso konkret wie sinnlich sicht- und erlebbar. Wenn es ein einheitliches Besucherecho gibt, das wir seit Eröffnung der völlig neu gestalteten Dauerausstellung Ende August 2018 immer wieder erfahren, dann dies: „ich hätte nie geahnt, wie interessant und vielseitig dieses Museum ist!“
Als Erweiterung der Themen der im Februar 2015 geschlossenen, alten Präsentation sind wichtige Bereiche hinzugekommen. Zum einen wird die facetten- und ereignisreiche Geschichte und Kultur der Deutschbalten in einer großen Abteilung gezeigt. In den heutigen Staaten Estland und Lettland bildeten sie bis 1939 unter wechselnden Herrschaften, sowohl als loyale schwedische als auch russische Staatsbürger, die tonangebende Minderheit. Zum anderen wird der schwierige Integrationsprozess der vertriebenen Ostpreußen und Deutschbalten im verbliebenen Deutschland nach 1945 ebenso vorgestellt wie der Umgang der heutigen Bewohner der Zielregion des Museums mit ihrem deutsch geprägten Erbe.
Das Ostpreußische Landesmuseum mit Deutschbaltischer Abteilung wird von der Ostpreußischen Kulturstiftung getragen und mit Geldern der Bundesregierung und des Landes Niedersachsen im Verhältnis 70:30 auf Grundlage des § 96 des Bundesvertriebenen-Gesetzes institutionell gefördert.
Ostpreußisches Landesmuseum
mit Deutschbaltischer Abteilung
Heiligengeiststraße 38
21335 Lüneburg
04131 759950
info@ol-lg.de
www.ostpreussisches-landesmuseum.de
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