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Blutmehl als tierische Proteinquelle im Hühnerfutter?
#1
Hallo zusammen,

ich tüftele ja die letzten Monate allerhand umher, um eine richtig optimale und auch leicht variierbare, aber relativ günstige Gesamt- Futtermischung für meine Monster hinzubekommen.
Anlässlich der Recherchen flatterte mir da irgendwo im Netz eine Dissertation in die Hände zum Thema "Hühnerernährung" mit allem möglichen ausgeklügelten Pipapo. Unter anderem war da ein Abschnitt zum Thema "Komplett tierische vs. komplett pflanzliche Proteinversorgung" mit einer Abbildung zweier gleichalter rebhuhnfarbiger Italiener, das beeindruckend war. Das komplett tierisch proteinversorgte Jungtier wirkte nahezu ausgewachsen, ein vitaler, top entwickelter Junghahn, wohingegen das komplett pflanzlich proteinversorgte Jungtier mehr oder weniger noch aussah wie ein Küken, quasi richtig "unterentwickelt".
Sicher, das waren Laborbedingungen, aber dennoch eindrücklich, ist mir doch selber schon aufgefallen, dass meine Küken mit Kükenpellets vom Raiffeisen langsamer aufwuchsen und schlechter befiederten als Küken der gleichen Rasse, gefüttert mit alter Bauernrezeptur...

Nun ja, jedenfalls erinnerte ich mich da meiner alten Zeiten, wo ich noch fleißig die Angelrute schwang, und wo wir unter anderem Lockmittel für Karpfen mit ua Blutmehl anmischten. War eine Proteinbombe und somit super fängig, jedenfalls: Da kam mir so die Idee, weil Blutmehl ja bis zu 95 % Protein enthält, ob man das nicht als Komponente tierischen Proteins ins tägliche Futter reinmischen könnte, um sich Soja ganz und Erbsen größtenteils sparen zu können...

Der Haken an der Sache: Im Handel erhältliches Blutmehl ist meistens aus Hühnerblut, und somit zu 100% aus industrieller Haltung und Schlachtung, wozu auf jeden Fall mit Gensoja gefüttert wurde... Was ja Käse ist, dann meine Tiere damit über den Umweg zu ernähren, aber andererseits: Irgendwo muss das tierische Protein ja herkommen!
Was der Auslauf an Gekrabbel hergibt, langt definitiv nicht für eine übers Jahr gleichmäßige und bedarfsdeckende Versorgung, eine Handvoll Mehlwürmer die Woche auf x Hühner ist eine Farce, und ich sehe es nicht unbedingt ein, teuer Hackfleisch zu kaufen und in die Hühnerrachen zu werfen, zumal das eh nur relativ unwertiges Muskelfleisch und Fett ist, was sonst für nix taugt.

Darum nur mal so rein zum Abchecken: Was hieltet Ihr ernährungskundigen von dieser Idee, Blutmehl nicht nur für's Karpfenangeln zu nehmen, sondern auch zur Hühnerernährung?

Interessiert,
Andreas
#2
Ich möchte Okina´s Frage erweitern,

Was ist von der Verfütterung von Fischmegl zu halten ? Ist ein Fischgeschmack der Eier/ evtl. sogar des Fleisches zu befürchten ?AAAhhh

Ich hätte davon grössere Mengen, trau mich aber nicht -Confused
#3
Hy Fridy,

wenn Du mal Eier gegessen hast, nachdem die Hühner Fischmehl zu sich genommen haben , magst Du bestimmt keins der Eier mehr essen, ich jedenfalls nicht.

Ich kann mich an diesen Geschmack noch gut erinnern, zu meiner Jugendzeit gab es in unserer Nachbarschaft einen Bauernhof wo Fischmehl verfüttert wurde.Der Geschmack war für mich einfach nur brrrrr....schmeckte einfach nach Fisch.

Ob das verfüttern von Fischmehl an die Hühner sinnvoll ist, entzieht sich meiner Kenntnis.

#4
(02.04.2014,07:13 )fridy0815 schrieb: Ich möchte Okina´s Frage erweitern,

Was ist von der Verfütterung von Fischmegl zu halten ? Ist ein Fischgeschmack der Eier/ evtl. sogar des Fleisches zu befürchten ?AAAhhh

Ich hätte davon grössere Mengen, trau mich aber nicht -Confused

Kannst Du beruhigt füttern, wenn die Eier danach riechen liegt das nicht am Fisch sondern am Gendefekt der Hühner und die Eier würden auch ohne Fisch nach Fisch riechen.
#5
(02.04.2014,10:44 )hagen320 schrieb: Kannst Du beruhigt füttern, wenn die Eier danach riechen liegt das nicht am Fisch sondern am Gendefekt der Hühner und die Eier würden auch ohne Fisch nach Fisch riechen.

Danke für die Info - bin zwar immer noch ein wenig unsicher - zumal die "Familie- Mann..." dagegen ist aber- man kann´s ja mal probieren - und die folgenden Eier separieren-
#6
dürfte ich mal eure bezugsquellen von fischmehl und blutmehl erfahren? als pin oder hier.
#7
Hy!

Habe vorhin bei ebay inkl. Versand für unter 20 € fünf Kilo Hämoglobinpulver erworben, ganz legal, um damit meine Karpfenboilies fein zu machen Ich bin unschuldig!.
Hämoglobinpulver hat gegenüber Blutmehl den Vorteil, dass ersteres aus Schweineblut hergestellt ist (letzteres wie gesagt aus Hühnerblut), das ausschließlich von speziell zertifizierten Schweineschlachthöfen stammt, wo die Tiere ante- und post mortem untersucht werden, weil das Vollblut getrennt wird, und das daraus ebenfalls abfallende Plasmapulver ua in der Humanmedizin Verwendung findet. Sollte also eine saubere Sache sein...
Mindestens 93 % Proteinanteil, etliche Aminosäuren und andere unaussprechliche Sachen; das sollte es wohl bringen ^^.
#8
(02.04.2014,07:13 )fridy0815 schrieb: Was ist von der Verfütterung von Fischmegl zu halten ? Ist ein Fischgeschmack der Eier/ evtl. sogar des Fleisches zu befürchten ?AAAhhh

Fischgeruch in Hühnereiern identifiziert
Wenn sie nach Fisch riechen, sind Eier weder verdorben noch überaltert. Auch gehäckselter Fisch im Futter scheidet als Ursache aus. Schuld ist schlicht und ergreifend ein Genfehler.

Ein Gen-Defekt bei Legehennen ist für unappetitlichen Fischgeruch aus fünf Prozent aller braunen Hühnereier verantwortlich. Der Erbgut-Fehler führe über ein schadhaftes Leberenzym zur Ablagerung von Trimethylamin (TMA) im Eidotter, das den Fischgeruch verursache, sagte ein Sprecher der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL). Die Ursache fanden FAL-Wissenschaftler, als sie im Hühner-Genom nach Parallelen zum menschlichen „Fischgeruchssyndrom“ suchten. Diese Stoffwechselkrankheit wird ebenfalls durch einen Gen-Defekt ausgelöst.

Mit ihrer Entdeckung widerlegten die Forscher des FAL-Institutes für Tierzucht Mariensee nach eigenen Angaben die verbreitete Meinung, Fischgeruch deute auf verdorbene oder überalterte Eier hin. Bei der Untersuchung von 170 Legehennen sei eindeutig nachgewiesen worden, dass der erhöhte TMA-Gehalt im Eidotter mit einer Mutation des Gens FMO3 für ein bestimmtes Leberenzym verbunden sei.

Fischgeruch tritt den Angaben zufolge bei braunen Hühnereiern auf, deren Legehennen zuvor mit Raps gefüttert wurden. Im Dickdarm bildet sich TMA, das bei gesunden Hühnern in der Leber zu geruchlosem TMA-Oxid umgewandelt und anschließend ausgeschieden wird. Bei Hühnern mit Gen-Defekt lagert sich dagegen das nicht abgebaute TMA im Eidotter ab.

Das Fischgeruch-Problem war den Angaben zufolge in der Vergangenheit immer häufiger aufgetreten, weil Legehennen verstärkt mit Raps an Stelle von Sojaschrot gefüttert werden, das keine TMA-Vorläufersubstanzen enthält. Der Gen-Schaden trete zudem nur bei „braunen“ Legehennen auf. Bei Legehennen, die weiße Eier legen, seien weder der Defekt noch der Fischgeruch bislang beobachtet worden.

An dem Gemeinschaftsprojekt waren außer der FAL auch eine finnische Arbeitsgruppe und die Lohmann-Tierzucht GmbH in Cuxhaven beteiligt. Der nach eigenen Angaben weltgrößte Hühnerzuchtbetrieb liefert nach Worten eines Sprechers inzwischen nur noch Tiere für die Legehennen-Zucht aus, die zuvor auf den Gen-Defekt kontrolliert worden sind.

WELT.de/dpa

Artikel erschienen am 20.11.2006
#9
@ coq : SUPER DARSTELLUNG- spätestens jetzt bin ich überzeugt, dass der "Glaube" Fisch bzw. Fischmehl zu verfüttern zu diesem ungewünschten Geschmack führt - DANKE !!!SmileSmileSmile

und nun werd ich das ( vorsichtig) testen...- und ggf. berichten
#10
Super - Dankeschön - wieder was gelernt!

(aber trotzdem war dieser Geschmack wie-der-lich....)

#11
Hallo Leute,
der Beitrag wurde aber mitten drin abgelegtDodgy!?
Gibt es keine weiteren Meinungen zur Blutmehlfütterung,
wie z.B. Prozente in der Mischung bei Küken und Hühnern und das gleiche für Fischmehl.
Ich sehe das als gute tierische Eiweisslieferanten und würde das auch gern einsetzen.
Gruß Lothar
#12
Probiers aus ! SmileGute Idee

#13
Gute AntwortGrins
Ich hoffe immer als Anfänger auf euch ProfisRolleyes.
Gruß Lothar
#14
Hy Lothar!

Ich mische auf etwa 900 g trockene Feuchtfuttermischung alle zwei Tage ca. 40- 70 g Blutmehl.
Vor der winterlichen Legepause, die langsam wieder abklingt (ja, das vollwertige Futter hat gravierende Auswirkungen!) gab ich 70 g täglich, ich glaube aber, dass das nicht nötig ist. Schadet nicht, aber naja, man muss et ja nicht verpulvern ^^.

In der Legepause gab ich 35- 40 g alle zwei Tage, und nun, wo die Junghennen langsam loslegen und die Althennen wieder einsteigen, gebe ich wie gesagt 60- 70 g alle zwei Tage.

Du wirst sehen, die Unterschiede sind ganz enorm zwischen "herkömmlich" ernährten Hühnern und welchen, deren Futter ua mit Blutmehl optimiert ist!

Ins Kükenfutter habe ich ab Verfütterungsbeginn täglich eine anteilige Brise getan, meine aber, dass die mit hartgekochtem Ei und getrockneter oder frischer Brennnessel im Futter besser gedeihen. Das muss ich nächstes Jahr nochmal austesten, am besten, wenn ich zwei Glucken gleichzeitig habe, um quasi jeweils eine Testgruppe "Ei/ Nessel" und "Blutmehl" beobachten zu können.

Grüße,
Andreas
#15
(20.12.2014,16:27 )Okina75 schrieb: Ins Kükenfutter habe ich ab Verfütterungsbeginn täglich eine anteilige Brise getan, meine aber, dass die mit hartgekochtem Ei und getrockneter oder frischer Brennnessel im Futter besser gedeihen. Das muss ich nächstes Jahr nochmal austesten, am besten, wenn ich zwei Glucken gleichzeitig habe, um quasi jeweils eine Testgruppe "Ei/ Nessel" und "Blutmehl" beobachten zu können.

Grüße,
Andreas

Hy Andreas,

hab den letzten Küken ( die Du ja kennst ) beides im täglichen Wechsel gefüttert,und bin super zufrieden.

Liebe Grüße Heidi

#16
Hallo Heidi,hallo Andreas,
das ist doch wenigstens mal ein Anhaltspunkt.DankeSmile.
Gruß Lothar
#17
Ich gebe min.D 5x in der Woche gewölftes ganzes Kaninchen Also mit kleinsten Knochenteilchen, samt dem aufgetauten Blut. Da müsste ich nicht zusätzlich Blutmehl kaufen oder?
herzliche Grüße
Erika
#18
Bei 5 x die Woche Fleisch samt Knochen brauchst Du kein Blutmehl.
Wichtig sind die tierischen Proteine, Hühner sind nun mal keine Vegetarier.

#19
Also bei einem ganzen Kaninchen brauchst du kein Blutmehl mehr, zumal ich einfach mal annehme, dass deine Hühner Auslauf haben und daher noch den ein oder anderen Wurm und Käfer finden.

Bei Blutmehl etc. geht es um die Proteinzufuhr in der Nahrung.Wie Heidi geschrieben hat, Hühner sind keine Vegetarier, deswegen kann man unbedenklich tierische Produkte(Eiweiße) verfüttern.

Alternativ geht auch Soja oder Erbsen oder Ackerbohne als Eiweiss zusatz falls notwendig.Das ist günstiger als tierisches Eiweiss und daher in der wirtschaftlichen Produktion meist verwendet.
#20
das Hühner keine Vegetarier sind braucht Ihr mir nicht zu erklären Arne grill mal draussen und geh weg, dann ist sogar das Hühnerschnitzel oder das Grillhähnchen weg. Ich greiffe zwar auch auf pflanzliches Eiweis noch Sojaschrot von einem Landhandel der nur Genfreien hier bei uns angebauten Sojaschrot hat aber den mögen sie nicht der bleibt immer übrig. Auch Erbsen auch eingeweichte mögen sie nicht. Ich hab schon so einen Hühnerhaufen mit dem größten Dickschädl aber ich mag sie so wie sie sind.
herzliche Grüße
Erika


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