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Hühner schlachten
#21
Hallo Andreas,
vielen Dank für Deine ausführliche Antwort!
Wenn Du es eher nicht zeigen möchtest, habe ich da vollstes Verständnis für.
Mir fiel heute morgen erst ein, das mir ein Metzger die Gänse mit Ohrscheibenstich geschlachtet hat. Das wollte er zwar erst nicht (wegen dem Rupfen, das ist bei Gänsen viel aufweniger als bei Hühnern), aber nachdem ich ihm gesagt hatte, ich rupfe und nehme sie selber aus, hat er es gemacht. Leider hatte ich soviel mit Rupfen zu tun gehabt, das ich nicht genau hingesehen hatte. Den frag ich einfach mal, ob er es mir zeigt.
#22
Auf mich kommt das Schlachten (es sei denn ein Notfall kommt dazwischen) erst im Herbst 2014 zu aber ich überlege auch immer.

Mein Freund würde schlachten, keine Frage, nur wie.

Finde die Ohrstichmethode auch um weiten besser als '"Kopf ab'" aber wir hätten gerne jemand der uns das mal zeigt.

Muss mal bei den umliegenden Züchtern nachfragen.

Andreas Danke für die umfangreiche, wichtige Erklärung.
Ab 2014 zucht von reinrassigen Altsteirern (weiss und bumt) sowie Puten (gelb). Haltung von Marans s/k (evtl. Zucht), Bresse bleu und Schijndelaar. Big Grin
#23
Bei uns im Ort gibt es einen Metzger der auch Hausschlachtungen macht.
Den werd ich dann mal auf diese Ohrscheibenstich-Methode ansprechen.Winken

#24
also das hört sich sehr vernünftig an, aber bei der methode " kopf ab " wird das rückenmark durchtrennt und es können keine nervenimpulse
mehr verarbeitet werden. also keine schmerzen.

bei der ohrstichmethode ist das knochenmark, also die nervenbahnen noch intakt, also können nervenimpulse vom hirn noch verarbeitet werden, bis das huhn ausgeblutet ist.

ich denke, daß deine methode nicht so gewalttätig erscheint, aber deshalb sicher nicht die schmerzlosere ist.

kaninchen werden ja auch beim schlachten die halsschlagadern durchtrennt.
und glaubt mir, trotz betäubung mit einem bolzenschußgerät, zappeln einige bis zum schluß.
#25
Ich schlachte auch, wie Andreas, mit Schlachttrichter und Ohrscheibenstich und kann nur sagen, dass ich es nie mehr anders machen werde.
Bewegung ist ab dem Betäubungsschlag immer noch mit dabei, das ist zunächst etwas verwunderlich.
Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass der Betäubungsschlag etwas sehr entscheidendes ist, danach folgt dann reines "Handwerk". Ich gehe da übrigens immer auf Nummer sicher und schlage mehrmals zu.
Wenn das Tier im Trichter ist, wird der Stich durchgeführt, dabei wird die Kehle nicht durchtrennt. Das Tier blutet aus und atmet dabei weiter, eben bis zum Eintritt des Todes. Zu der Trichtermethode muss man sagen, das Tier hängt darin kopfüber, das allein ist schon eine Art, ein Tier ruhig zu stellen.
Den Stich muss man sich auch nicht so vorstellen, dass da ein kleiner Schlauch platzt und das Blut spritzt weiß wie durch die Gegend. Es läuft ein Strahl, bei mir in einen Eimer mit Wasser, man kann kaum den Herzschlag erkennen. Ein bewusstes Zurückziehen des Kopfes wegen des Einstichs habe ich auch noch nicht bemerkt, die Bewegungen sind völlig willkürlich weil das Tier ja betäubt ist und, meiner Meinung nach, nichts mehr spürt.
Ich glaube jeder verantwortungsvolle Hühnerhalter wird wie selbstverständlich die Handlungen nach den Betäubungsschlägen vornehmen. Der Moment der "Verabschiedung" ist der Schlag, nicht das Abstechen. Man merkt übrigens auch wenn man das Tier schon durch die Betäubungsschläge getötet hat, es blutet zwar aus aber nicht so intensiv.

Grüße aus der Elbmarsch
Ekpaik

Hobbyhalter federfüßiger Zwerge
#26
Hy Janosch,

ich rede ja nicht von Schmerzen, sondern von völlig unkontrolliert ablaufenden Nervenimpulsen, die auch ohne Gehirn noch vorkommen.

"Lustiges" Beispiel dazu war zB, als meine Frau mit ihrem Exmann '98 eine Zeitlang in Kamerun war. Da wurde mehrmals die Woche frisch geschlachtet und das Fleisch sofort vom Tier weg verkauft. Sie hatten sich eine halbe Rinderkeule mitgenommen, und auf dem Weg nach Hause war der Braten noch fröhlich am rumzucken...

Ich selber hatte mal einen 82 cm- Karpfen erlegt, abgeschlagen, ausgenommen; mausetot, der Fisch. Als ich denn nach einer knappen dreiviertel Stunde fast zuhause war, fängt aufeinmal die Tüte an zu wackeln. Obwohl ausgenommen, nicht mehr atmend, definitiv toter als tot, waren da immer noch Nervenimpulse am kreisen.
Und genau das meine ich auch beim geköpften Huhn. Nicht etwa Schmerzen, einfach nur noch Impulse.
#27
auch bei der "kopf ab" methode muß natürlich vorher betäubt werden.

es ist ebend eine glaubensfrage.
#28
(18.12.2013,21:24 )Okina75 schrieb: Ich selber hatte mal einen 82 cm- Karpfen erlegt, abgeschlagen, ausgenommen; mausetot, der Fisch. Als ich denn nach einer knappen dreiviertel Stunde fast zuhause war, fängt aufeinmal die Tüte an zu wackeln. Obwohl ausgenommen, nicht mehr atmend, definitiv toter als tot, waren da immer noch Nervenimpulse am kreisen.

Also Leute,
ich möchte mich nicht als besonders zimperlich bezeichnen.
Bin auch bereit dazu zulernen.
Hab auch meinen Seramahahn geöffnet und hab mir die Organe usw. angeschaut.Hatte da wirklich kein Problem.
ABER,Haudichweg!!!
wenn da ne´Tüte nach einer dreiviertel Stunde wackelt ,sorry,bin ich weg.

Ich glaub ich laß schlachten.

#29
na ganz so zappelig sind sie dann doch nicht unsere suppenhühner.
#30
Janosch, auch mit Betäubung sind die geköpften Hühner noch am Rumhopsen und Machen, wenn man sie nicht festhält, sonst würde ich das hier ja alles nicht so vom Stapel lassen.
Ich habe aber auch noch nicht ein Tier ohne Betäubung geschlachtet, dessen kannst Du Dir gewiß sein.
Ich will ja auch niemandem missionieren, habe nur auf Heidis Frage geantwortet und vielleicht auch ein bisschen meine Ansicht dazu gesagt.

Heidi...
Ich fand es auch komisch, aber zur Beruhigung: Ich kannte noch kein Huhn, dass nach einer knappen Dreiviertelstunde wieder zu "untotem Leben" erwachte. Wenn die tot sind, sind sie tot, das hat vielleicht was mit dem weiter entwickelten Nervensystem und Gehirn zu tun. Die wissen quasi, wann sie tot zu sein haben, was bei so einem kaltblütigen, eher primitiv gestrickten Fisch anscheinend schon mal etwas länger dauern kann, ebenso wie bei Reptilien, die ja wiederum auch mit Verletzungen wochen- und monatelang scheinbar unbeeindruckt weiterleben können, die jeden Vogel und erst recht jedes Säugetier schon am Anfang niedergestreckt hätten...
Und ich glaube nach meinen Erfahrungen: Je größer der Fisch, desto länger die Leitung...
Also absolut nichts fürchtenswertes oder grauenhaftes Smile.
#31
Danke Andreas,
ich werde mich auch weiter mit diesem Thema beschäftigen,
es ist wahrscheinlich auch eine Überwindungssache ,ganz besonders beim ersten Mal.
Da ich wie bekannt auch eine Big Grin (sagen wir mal) etwas andere Einstellung zu meinen Tieren habe, fällt mir das auch vielleicht besonders schwer.
Ich weiß natürlich das es ohne nicht gehen wird.

Mein Freund ( der natürlich unsere Beiträge hier mitverfolgt) ist auf jeden Fall
der Meinung,es wird kein geschlachtetes Hähnchen mehr verschenkt,sondern wandert in unseren Froster.
(Bis jetzt wurden die überschüssigen Hähnchen entweder vermittelt oder geschlachtet und verschenkt)
Das sieht er nicht mehr ein.

Ich bin zuversichtlich das wir einen Weg finden.
Nochmals lieben Dank für Deine Mühe und natürlich auch an alle anderenWinken

#32
Das Thema "Schlachten" hier ist ja echt spannend. Ich kann Heidi voll verstehen. Ich konnte auch noch nie zusehen, wenn ein Huhn (oder auch ein Hase) getötet wurde (mein Onkel war Metzger). Wenn ich ein Huhn schlachten müsste, würde ich es auch jemandem geben, der nicht so rumpienst wie ich. Ich schaffe es noch nicht einmal, den You Tube-Beitrag anzusehen (ist wirklich so wie früher, da wird mir ganz komisch...). Bei Schweinen und Rindern stört es mich gar nicht, da habe ich sogar gerne geholfen. Ich verstehe Dich Heidi. Hut ab, dass du Tiere schon obduziert hast. Das wiederum würde ich mir auch zutrauen (muss aber nicht sein). Und mal ganz ehrlich: ich hoffe nicht, dass das bei mir mal der Fall sein wird.
Ich widme mich dann erst mal meinem Mohnstriezel Winken
#33
Na dann guten AppetitWinken

#34
Hallö!

Ich würde meine Tiere am liebsten auch rumlaufen lassen, bis sie irgendwann von selber umfallen, denn für mich sind das auch nicht bloße Nutztiere, von wegen Fleisch/ Eier, und wenn das nicht (mehr) läuft, ab damit nach Truhenhausen, sondern auch so ein bisschen Seelenfreude und ja, fast Bestimmung, will ich sagen, weil das Leben mich von Kind an immer wieder mehr oder weniger nachdrücklich mit der Nase auf private, bunte Geflügelhaltung gestossen hat.
Leider ist da aber die auf magische Weise immer wieder auf fifty- fifty herauskommende Hahnenquote in der Nachzucht, von denen man eben leider nur max. 1- 2 behalten kann (und spätestens ab dem Zeitpunkt, wenn alle durcheinander brüllen, auch nur noch will ^^), und eben Tiere, die die Widerstandskraft nicht mitbringen... Bevor die dann verrotzen und verröcheln, schaue ich lieber zu, ob sie noch für die Küche taugen, oder im Zweifelsfalle als Winterfütterung für den Bussard oder so...

Überwindung ist es auch für mich, obwohl es einem mit der Zeit bedeutend leichter von der Hand geht. Vorteilhaft ist es, den Tieren keine Namen zu geben, und denn auch wirklich einen Grund zu haben, es zu tun.
Einfach mal so aus Laune oder weil ein bestimmter festgesetzter Tag herangekommen ist, das kann ich nicht, sondern entscheide das lieber ganz spontan. Ich bilde mir ein, dass die Tiere dann nicht merken, dass man anders drauf als sonst um sie rumschleicht, und so quasi eine gewisse Stimmungsübertragung ausbleibt...

Dein Freund ist auf jeden Fall auf dem richtigen Weg. Vielleicht hilft es ein bisschen, wenn ihr die Hühner erstmal ein paar Wochen im Froster lasst, bis ihr so die innere Beziehung dazu etwas verloren habt. Dann könnt ihr es vielleicht eher einfach als Brathuhn sehen, denn als "Bärbel" oder so, weil sie ausgezogen und küchenfertig denn doch mehr oder weniger alle gleich aussehen ^^.
Obwohl man auch das mit den Namen mit der Zeit nicht mehr so eng sieht. Wenn man Namen mehr so als eine Art "Nummer" sieht, also als möglichst neutrale individuelle Bezeichnung zur klaren Unterscheidung, dann ist es auch ein leichteres, einen "Günni" oder eine "Sheila" der Küche zuzuführen.

Ihr werdet das schon hinbekommen. Und das "selbst geerntete" Fleisch ist eine ganz andere Hausnummer als die anonymen Küken aus dem Supermarkt. Ihr werdet das viel bewusster essen, viel mehr zu schätzen wissen, und euch eben drum weiterhin viel Mühe geben, dass es Euren Gefiederten weiterhin gut geht Smile!
#35
Genau darüber haben wir beide uns heute morgen unterhalten.
Die werden dann zuerst mal in den Froster wandern,und wenn wir die dann wieder rausholen ,sehen wir die mit anderen Augen.
Dann ist es nicht mehr Otto oder ....) sondern ein Hähnchen.
Wir packen das,ich glaub da ganz fest dran....Big Grin

#36
Das mit dem Karpfen ist mir auch schon passiert. Aber Karpfen sind dafür bekannt.

Zitat:Einfach mal so aus Laune oder weil ein bestimmter festgesetzter Tag herangekommen ist, das kann ich nicht, sondern entscheide das lieber ganz spontan. Ich bilde mir ein, dass die Tiere dann nicht merken, dass man anders drauf als sonst um sie rumschleicht, und so quasi eine gewisse Stimmungsübertragung ausbleibt...

Ich kann es auch nicht jeden Tag. Es muss schon in meinem Kopf passen.
#37
ich habe aufgrund dieser diskusion hier heute mal die meinung einiger züchterkollegen eingeholt.
eindeutige meinung: einfach eine andere methode zu schlachten.
und weniger zappeln? das sieht im youtube-video anders aus.
ein huhn im schlachttrichter kann auch nicht groß zappeln.
ich will eure methode ja nicht schlecht machen, aber ich sehe keine vorteile gegenüber der "kopf ab" methode.
es ist einfach nur eine sache des kopfes.
#38
Hallo,
eine interessante Thematik die Ohrstichmethode,allerdings würde auch ich das nicht machen ohne es einmal genau gesehen zu haben.
Allerdings fahre ich ganz gut mit der "Kopf ab" Methode, wenn es denn sein muss.Ich finde auch nicht das die Tiere da lange zucken.
Prinziepell ist es wie schon gesagt wurde,vorallem wichtig das der Betäubungsschlag sitzt und sicher ist,sowie das die anschließende Gerätschaft sehr scharf ist.


p.s. Andreas deine Beschreibung war absolut gut und natürlich darfst du da so in dieser Form im Forum schreiben.
#39
das schlachten gehört genau wie das brüten zur hühnerhaltung dazu.
und ich finde es deshalb auch wichtig, das man darüber redet.
es muss jedem klar sein, das fleisch nicht im kühlhaus wächst, sondern dafür tiere sterben müssen.
vielleicht wachen dann endlich einige auf und werfen nicht mehr so viel weg.

ich find diese diskusion auch gut..
und nur weil meine meinung etwas von andreas seiner meinung abweicht heißt das nicht das ich recht habe.
ich werde diese methode garantiert mal testen.
dann weis ich mehr.
#40
(19.12.2013,20:02 )janosch1968 schrieb: das schlachten gehört genau wie das brüten zur hühnerhaltung dazu.
und ich finde es deshalb auch wichtig, das man darüber redet.
es muss jedem klar sein, das fleisch nicht im kühlhaus wächst, sondern dafür tiere sterben müssen.
vielleicht wachen dann endlich einige auf und werfen nicht mehr so viel weg.

Da schließ ich mich Deiner Meinung an.Es gehört dazu.
Und diese Wegwerfmethode find ich echt sch...e!!

Ich hab mir grad mal ein Video angeschaut mit diesem Schlachttrichter.
Für mich zwar gewöhnnungsbedürftig,aber Realität.
http://www.youtube.com/watch?v=jmSJ2U3hx0E



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