23.07.2013,19:40
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.07.2013,19:43 {2} von Lupus † 20.10.2022.)
Weltweit einzigartig ist das private Nistkasten- und Vogelschutzmuseum in Ringschnait. Es zeigt mehr als 500 verschiedene, vor allem historische Nistkästen und Futtergeräte aus der ganzen Welt und dokumentiert die Geschichte des Vogelschutzes. Teilweise sind die Ausstellungsstücke mehr als 100 Jahre alt. Seit 2001 steht die Sammlung sogar im Guiness Buch der Rekorde. Im letzten Jahr feierte das Museum sein zehnjähriges Jubiläum.
Betreiber und Besitzer ist Gerhard Föhr. Der 45 jährige Maschinenschlosser ist seit früher Jugend im Vogelschutz aktiv, baute Nistkästen und betreute sie in Wald und Flur. Mitte der neunziger Jahre begann er sie zu sammeln. Über direkte Anfragen an Hersteller legte er den Grundstock für sein Museum im malerischen Fachwerkhaus in Ringschnaits Ortsmitte. Als sich seine Leidenschaft herumsprach, bekam er Bruthilfen für Wildvögel von Vogelfreunden aus aller Welt und konnte seine Sammlung komplettieren. Aus Zentraleuropa und Skandinavien kommen die Exponate in der Hauptsache, aber auch aus Kanada, China, den USA oder England.
Im Laufe der Jahrhunderte hat sich das Verhältnis vom Menschen zu Vögeln grundlegend geändert: Lockten sie unsere Vorfahren im späten Mittelalter an, um sie zu verspeisen, nutzte man sie im 19. Jahrhundert als Schädlingsvertilger. Die ersten Nistkästen datieren aus den Jahren um 1850. Heutzutage dienen sie der Arterhaltung und werden hierzulande von Höhlen- und Nischenbrütern wie Star, Sperling, Kleiber, Rotschwanz, Bachstelze, Rotkehlchen, verschiedenen Meisen- oder kleineren Eulenarten bewohnt.
Ihre Fluglöcher haben je nach Größe der Bewohner Durchmesser zwischen 2,5 und 5 Zentimetern. Geeignete Nistkästen bieten ausreichend Platz für zehn bis 15 Jungvögel. Sonst müssten sie zu früh ausfliegen und könnten dabei leicht Beute ihrer Feinde werden. Außerdem dürfen sie nicht zu eng mit dem Gefieder der Alttiere in Kontakt kommen, wenn dieses nass ist. Unterkühlungen wären die Folge. Nistkästen sind traditionell aus Holz. Zum Schutz vor Nagetieren werden manche aus so genanntem Holzbeton hergestellt, einer Mischung von Sägespänen und Zement.
Nicht nur Nistkästen und Futterhäuser sind im Museum zu bestaunen, sondern alles Geschichtliche rund um den Vogelschutz und Vogelkunde. Beispielsweise historische Bücher
Plakate, Schautafeln, sowie Historisches vom damaligen Bund für Vogelschutz, heute Naturschutzbund deutschland (NABU). Ebenso eine kleine Nestersammlung.
Während der Brutzeit wird llive aus dem Nistkasten das Brutgeschehehen verschiedener Vogelarten auf einen Bildschirm übertragen. Ein PC mit Vogelspiele für Alt und Jung runden den Museumsbesuch ab.
Gerhard Föhr betreut im Bereich Ringschnait/Ochsenhausen etwa 300 Nisthilfen, zum Beispiel auch für den Eisvogel und andere seltene Arten wie Wasseramsel, Steinkauz oder Gartenrotschwanz. Problematisch sei es, dass die Bestände alter Bäume abnehmen, es beispielsweise immer weniger Streuobstwiesen gibt. Junges Gehölz hat noch keine natürlichen Nisthöhlen. Für Vogelfreunde aus Biberach und Umgebung sei vor allem das Federseegebiet interessant, weil es hier zahlreiche verschiedene Arten gibt. Wer aktiv zum Vogelschutz beitragen möchte, kann in Föhrs Museum auch Nistkästen und Futterhäuser zum Selbstkostenpreis kaufen, ebenso kindgerechte Bausätze oder -anleitungen.
Adresse und Kontakt:
Nistkastenmuseum und Vogelschutzinformationsstelle
Ummendorfer Straße 15
88400 Biberach (Ringschnait)
Telefon: 07352/2579
gerhard.foehr@t-online.de
www.nistkastenmuseum.de
Öffnung nach Vereinbarung bei freiem Eintritt: Da Gerhard Föhr das Museum ehrenamtlich betreut, freut er sich über Spenden. Er nimmt auch Nisthilfen, Vogelhäuser oder Materialien über Vogelschutz entgegen.
Betreiber und Besitzer ist Gerhard Föhr. Der 45 jährige Maschinenschlosser ist seit früher Jugend im Vogelschutz aktiv, baute Nistkästen und betreute sie in Wald und Flur. Mitte der neunziger Jahre begann er sie zu sammeln. Über direkte Anfragen an Hersteller legte er den Grundstock für sein Museum im malerischen Fachwerkhaus in Ringschnaits Ortsmitte. Als sich seine Leidenschaft herumsprach, bekam er Bruthilfen für Wildvögel von Vogelfreunden aus aller Welt und konnte seine Sammlung komplettieren. Aus Zentraleuropa und Skandinavien kommen die Exponate in der Hauptsache, aber auch aus Kanada, China, den USA oder England.
Im Laufe der Jahrhunderte hat sich das Verhältnis vom Menschen zu Vögeln grundlegend geändert: Lockten sie unsere Vorfahren im späten Mittelalter an, um sie zu verspeisen, nutzte man sie im 19. Jahrhundert als Schädlingsvertilger. Die ersten Nistkästen datieren aus den Jahren um 1850. Heutzutage dienen sie der Arterhaltung und werden hierzulande von Höhlen- und Nischenbrütern wie Star, Sperling, Kleiber, Rotschwanz, Bachstelze, Rotkehlchen, verschiedenen Meisen- oder kleineren Eulenarten bewohnt.
Ihre Fluglöcher haben je nach Größe der Bewohner Durchmesser zwischen 2,5 und 5 Zentimetern. Geeignete Nistkästen bieten ausreichend Platz für zehn bis 15 Jungvögel. Sonst müssten sie zu früh ausfliegen und könnten dabei leicht Beute ihrer Feinde werden. Außerdem dürfen sie nicht zu eng mit dem Gefieder der Alttiere in Kontakt kommen, wenn dieses nass ist. Unterkühlungen wären die Folge. Nistkästen sind traditionell aus Holz. Zum Schutz vor Nagetieren werden manche aus so genanntem Holzbeton hergestellt, einer Mischung von Sägespänen und Zement.
Nicht nur Nistkästen und Futterhäuser sind im Museum zu bestaunen, sondern alles Geschichtliche rund um den Vogelschutz und Vogelkunde. Beispielsweise historische Bücher
Plakate, Schautafeln, sowie Historisches vom damaligen Bund für Vogelschutz, heute Naturschutzbund deutschland (NABU). Ebenso eine kleine Nestersammlung.
Während der Brutzeit wird llive aus dem Nistkasten das Brutgeschehehen verschiedener Vogelarten auf einen Bildschirm übertragen. Ein PC mit Vogelspiele für Alt und Jung runden den Museumsbesuch ab.
Gerhard Föhr betreut im Bereich Ringschnait/Ochsenhausen etwa 300 Nisthilfen, zum Beispiel auch für den Eisvogel und andere seltene Arten wie Wasseramsel, Steinkauz oder Gartenrotschwanz. Problematisch sei es, dass die Bestände alter Bäume abnehmen, es beispielsweise immer weniger Streuobstwiesen gibt. Junges Gehölz hat noch keine natürlichen Nisthöhlen. Für Vogelfreunde aus Biberach und Umgebung sei vor allem das Federseegebiet interessant, weil es hier zahlreiche verschiedene Arten gibt. Wer aktiv zum Vogelschutz beitragen möchte, kann in Föhrs Museum auch Nistkästen und Futterhäuser zum Selbstkostenpreis kaufen, ebenso kindgerechte Bausätze oder -anleitungen.
Adresse und Kontakt:
Nistkastenmuseum und Vogelschutzinformationsstelle
Ummendorfer Straße 15
88400 Biberach (Ringschnait)
Telefon: 07352/2579
gerhard.foehr@t-online.de
www.nistkastenmuseum.de
Öffnung nach Vereinbarung bei freiem Eintritt: Da Gerhard Föhr das Museum ehrenamtlich betreut, freut er sich über Spenden. Er nimmt auch Nisthilfen, Vogelhäuser oder Materialien über Vogelschutz entgegen.
Grundsteinlegung NSG- u. FFH-Gebiet
Wupper bei Radevormwald