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Normale Version: Schlachthof
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Hallo Tierliebhabergemeinde. Ich war gerade eben mit einem Freund der Schweine als Nutztiere hält in einem Schlachthof wo er sie als hinbringt. Ich kann euch sagen da graut es einem. Es war hygienisch etc. ganz sauber und die Temperatur und die Luft ist auch ok. aber diese Atmosphäre wenn man die zig Schweine, Ochsen, Kälber usw. in den Boxen sieht wird es einem ganz schön mulmig. Wenn man den Tieren noch in die Augen schaut vergeht es einem ganz. Aber was für Möglichkeiten hat man denn um das zu umgehen? Wisst ihr einen Rat wie man an Schweinefleisch kommt wo noch auf dem Hof und human geschlachtet wird?
Moin

Human SchlachtenAsk? Gibt's sowas?
hallo nicolino,
ja, das ist ein thema, wo ich persönlich auch schon sehr oft darüber nachgedacht habe und ich will mir gar nicht vorstellen, was diese tiere oft noch durchleiden müssen
deshalb kaufe ich mein fleisch seit jahren nur bei einem bauer, der alles selbst vermarktet
das müsste es doch auch in deutschland geben
der vorteil ist, es ist keine massentierhaltung, die tiere brauchen keine transporte und keinen stress mitzumachen
die werden auf dem hof geschlachtet und das fleisch ist allerbeste qualitätAngry
der nachteil (wenn man das dann als sochen betrachten kann)
man kriegt nicht immer alles zu kaufen
man kann also nicht erwarten, dass man jederzeit filetstücke oder sonstiges bekommt, was ich persönlich als gar nicht schlimm empfinde
meiner meinung nach, wäre es höchste zeit, wenn die menschen, was den fleischkonstum betrifft, endlich umdenken würden
dazu kommt auch, das die wenigsten (hier in luxemburg ist es jedenfalls so) sich mit dem kochen beschäftigen, wer kann denn heute z.b. noch etwas mit einem stück kochfleisch anfangen?
ich kenn z.b. welche, die kaufen nur die filets vom hähnchen, damit sie nicht das ganze tier sehen müssen
das ist für mich eine grenzenlose respektlosigkeit vor dem lebewesenAngryAngry
ich finde allerdings gut, dass dieses thema auch mal angeschnitten wirdGute Idee
hallo

jeder der fleisch essen will sollte dazu verpflichtet werden einmal in seinem leben ein tier zu schlachten!
Naja mit ab Hof Schlachtung und Vermarktung in Deutschland ist das so eine Sache der Bürokratie.
Zuersteinmal braucht man ab einer bestimmten Größe(Ziege,Schaf Schwein Rind) einen Nachweis das man dazu befähigt ist.Sprich man muss einen Kurs absolviert haben und selbst dann darf man nochnicht zwingend alles damit schlachten.Das gilt übrigens meines Wissens nicht für Geflügel und Kaninchen.

Wenn man nun ab Hof selbst vermarkten will braucht man mindestens drei getrennte Berreiche.Einmal den Schlachtberreich, wo ja dann auch noch das lebende Tier reinkommt.
Dann einen hygenisch abgetrennten Berreich wo man das Fleisch,Wurst etc. zubereitet, und zu guter Letzt einen Kühlraum wo man Fleisch und Wurst kühlt.Eigentlich bräuchte man auch noch einen Raum um das Tier abhängen zu lassen.
Diese Sachen werden erstaunlich genau kontrolliert,besonders im kleinen Berreich.

Da macht es dann schon aus finanzieller und Bürokratischer Sicht manchmal wenig Lust sich seine Tiere selbst zu schlachten und zu vermarkten.

Wie es sich darstellt wenn man größere Tiere für den Eigenbedarf schlachtet,weiss ich allerdings nicht genau.Ich weiss das es bei Schafen geht,aber dann halt "eigentlich"nicht gehandelt werden darf.
ich habe irgendwo (ich glaube im landtreff) gelesen, daß man selbst für kaninchen und geflügel einen sachkundenachweis braucht.
das finde ich übertriebenen bürokratismus.

zum thema fleischverfügbarkeit, habe ich schon mal in einem anderen thema geschrieben, daß laut einem tv-bericht bis zu 25% weggeworfen werden, weil immer "alles" verfügbar sein muß.
wer so arbeitet läßt jedes 4 tier umsonst sterben.

die leute müssen einfach wieder lernen ihre mahlzeiten nach dem angebot zu kochen und nicht immer nur auf filet zu bestehen.
ein tier besteht ebend nicht nur aus filet.
aber fett und innereien sind ebend nicht so beliebt oder man kennt den geschmack garnicht mehr.
vorallem die jüngeren leute aus der stadt wissen garnicht
was für eine vielfalt an gerichten man aus einem tier zubereiten kann.
zb. ein huhn besteht nicht nur aus chicken mc nuggets.
Eben Janosch da liegt der Hund begrabenBig Grin, jeder müßte sich mal Gedanken über das Fleisch machen und nicht nur nach dem besten und billigsten schauen. Man kann auch mit bedeutend weniger Fleisch als viele verkonsumieren auskommen. Ich gebe nicht den Schlachthöfen bzw. den Bauern schuld. Die haben einen Preisdruck da wird es einem schwindelig. Jeder muß die Verantwortung selbst in die Hand nehmen. Und wir sind eben schon ne zeitlang dran.
Es wird nur das produziert was sich auf dem Markt verkaufen lässt! Nur der Verbraucher hat es in der Hand sonst keiner!
Eben ich kenne viele die sich wundern und sträuben wenn sie hören dass ich selbst schlachte, wie kannst du nur? usw. aber ich finde auch dass jeder mal geschlachtet oder zugeschaut haben muß dann ändert sich vielleicht die eine oder andere Meinung. Aber ich glaube der Trend geht schon wieder in die solidere Richtung. Bio setzt sich auch mehr und mehr durch und zwar zu recht!
(09.07.2012,22:21 )winnie23 schrieb: [ -> ]Es wird nur das produziert was sich auf dem Markt verkaufen lässt! Nur der Verbraucher hat es in der Hand sonst keiner!

das stimmt so nicht.
denn ein schwein besteht nicht nur aus filet, sondern auch aus teilen, die sich bei uns nicht gut vermarkten lassen. zb füße
die gehen neuerdings wie die überproduzierten masthühner nach afrika und machen dort den bauern das leben schwer.
man müßte die menschen wieder mit traditionellen gerichten vertraut machen, zb bei der schulspeisung oder in kantinen, wo es mittlerweile mehr ausländische gerichte gibt als einheimische.
das selbe gilt für seefischgerichte, jeder weis, daß die meere überfischt sind und trotzdem wird er überall angeboten und gegessen.
deshalb glaube ich nicht an solche sprüche wie: " der kunde kann das ändern"
es ist doch so, daß die werbung uns so manipuliert, wie die industrie uns als kunden will.
die meisten machen sich doch keine rübe darüber. hauptsache billig.
Also rein prinziepell stimmt die Aussage das es der Verbraucher in der Hand hat schon
ABER

was halt fehlt ist Aufklärung.Oft ist doch der erste Gedanke "Ii was ist das".
Und dann fehlt auch oft das wissen wie man seltenere Fleischstücke zubereitet.Das fängt doch schon an bei Innerein,Rippchen etc. Ganz zu schweigen von innerein,Füßen usw.
Oft ist dann auch noch das Problem selbst wenn man es kenn aus früheren Zeiten,fragt man nicht unbedingt an der Fleischtheke nach ob es das vllt noch gibt.
Und klar Janosch da setzt du dann ein mit der Werbung.Da wird sehr viel manipuliert und wenn man da ansetzte könnte, würde man den Verbraucher erreichen und die Sache nähme ihren Lauf
Gelernt hatte ich Metzger mit Fachrichtung Schlachten und im laufe der Jahre auch mal eine Zeit am Schlachtband gestanden oder auch in der Zerlegeabteilung.
Fleischausfahren, Lieferungen zusammenstellen.
Sollche Dinge hald.

Wenn ich immer das Wort human schlachten hoere/lese, schlachten kann niemals human sein, weil man eben das Leben eines Tieres beendet.
Human kann die Aufzucht sein, das ein Tier z.B. ein Schwein ein artgerechtes Leben gefuehrt hat.
Nur wer will diese Aufzucht bezahlen? Ein paar wenige bestimmt und wie schaut es mit der Mehrzahl aus?
Hauptsache das Schnitzel ist billig, wie die Tiere aufgezogen wurden moechte doch niemand hoeren.

Wenn ich hier in Thailand Webradio hoere, dann bekomme ich auch die Werbung in Deutschland mit. Penny, Liedl oder wie sie heissen:

Schweineschulter ohne Bein mit Schwarte = 2.99 Euro.

Soviel kostet das Schweinefleisch hier in Thailand. Nur fuer die hiesigen Einwohner muessen einen halben Tag ungefaehr fuer dieses Kg arbeiten.
Jetzt stelle man sich einmal vor wenn in Deutschland man fuer ein Kg Schweineschulter einen halben Tag arbeiten muesste. Da wuerde es wohl nicht mehr so oft Fleisch geben.

Sollten die ganzen Subventionen wegfallen die in die Landwirtschaft gestopft werden + nur noch eine Regional Vermarktung. Das waere schon mal ein Schritt.

Was muessen wir Argentinisches Rindleisch im Supermarkt haben oder Huehnchenteile aus Thailand.
Man koennte meinen es gibt bei uns kein Fleisch.

Der Verbraucher hat es in der Hand, nur was kostet eben natuerliche Aufzucht, von BIO will ich jetzt mal gar nicht reden.
In Deutschland spart man am essen, aber nicht am Auto oder am Fernseher.

Ich will gar nicht soweit gehen das jeder mal ein Tier schlachten muss. Weil fuer das gibt es ja eine Ausbildung.

Der Verbraucher hat es in der Hand. Denn durch sein Kaufverhalten bestimmt er Angebot und Nachfrage


Der janosch1968 schrieb auch was von ueberproduzierte Masthuehner nach Afrika schiecken.
Ich persoenlich glaube an das Prinzip das Angebot und Nachfrage den Markt und somit den Preis regulieren. Nur durch diese EU Subventionen wird dieses Verhaeltniss verschoben und das bricht den Bauern in Afrika den Hals.
Sollten Schweinefuesse nach Afrika verschifft werden und alles wuerde ohne Subventionen ablaufen. Ich waere gespannt ob es sich dann noch rechnen wuerde.
(10.07.2012,07:08 )Allgeier schrieb: [ -> ]Sollten die ganzen Subventionen wegfallen die in die Landwirtschaft gestopft werden + nur noch eine Regional Vermarktung. Das waere schon mal ein Schritt.

Der Verbraucher hat es in der Hand, nur was kostet eben natuerliche Aufzucht, von BIO will ich jetzt mal gar nicht reden.
In Deutschland spart man am essen, aber nicht am Auto oder am Fernseher.

Ich will gar nicht soweit gehen das jeder mal ein Tier schlachten muss. Weil fuer das gibt es ja eine Ausbildung.

Der Verbraucher hat es in der Hand. Denn durch sein Kaufverhalten bestimmt er Angebot und Nachfrage


Der janosch1968 schrieb auch was von ueberproduzierte Masthuehner nach Afrika schiecken.
Ich persoenlich glaube an das Prinzip das Angebot und Nachfrage den Markt und somit den Preis regulieren. Nur durch diese EU Subventionen wird dieses Verhaeltniss verschoben und das bricht den Bauern in Afrika den Hals.
Sollten Schweinefuesse nach Afrika verschifft werden und alles wuerde ohne Subventionen ablaufen. Ich waere gespannt ob es sich dann noch rechnen wuerde.

Die Schweine- und Geflügelbranche wird nicht subventioniert, da würde sich nichts ändern, außer dass das Futter teurer werden würde und an anderer Stelle noch mehr eingespart werden muss. Ehe die Preise steigen muss immer erst das Angebot zurückgehen, bei schweinen gibt es Bauern, die da streng mit dem Zyklus gehen und Zeitweise ihre Produktion einstellen, bis die Preise wieder steigen. Im Extremfall gehen Eben welche Pleite.

Wie soll denn ein Schlachthof sonst aussehen? Die müssen ja die Tiere irgendwo zwischenlagern.

Einen Sachkundenachweis braucht man doch heut für alles, da kann man Meister oder Ingenieur sein, das nützt einem nichts, solange man den Sachkundenachweis nicht hat. Ich werde nächstes Jahr den zum Geflügel schlachten machen, dieses Jahr habe ich die Anmeldung verpasst. Ist eben alles mit Geld verbunden.
Es sollte doch jeder mindestens mal beim schlachten zugeschaut haben da viele sich viel zu wenige Gedanken über das Fleisch machen. Dass man Fleisch isst ist ok, aber dass man beim grillen zb. fast nur Fleisch und vielleicht 2 Gabeln Salat isst wenn überhaupt muss nicht sein. Das kann man auch ewig ausweiten, das grillen ist nur ein Beispiel.
sebastian weißt du wie der lehrgang abläuft und was es kostet?
ich schlachte nun schon seit fast 30 jahren geflügel und kaninchen und bin der meinung, daß ich es vernünftig mache.
es hat wohl auch jeder seine metoden und arbeitsabläufe, aber das ergebnis ist doch immer das selbe.
aber man kann immer noch was dazu lernen.
andererseits geht es mir gegen den strich, daß man schon wieder vorschriften vorgesetzt bekommt.
ich denke man sollte schon in der schule ein lehrfach einführen, in dem den kindern die herkunft der lebenmittel und eine gesunde saisonale ernährung vermittelt wird.
auch das für unsere ernährung tiere sterben müssen sollten sie lernen und auch praktisch erfahren.
mit einer lehrküche in der schule, wo man auch mal alte familienrezepte von oma kocht, die die kinder nicht mehr kennen.
das wäre doch mal ein sinnvolles fach, wo auch die eltern was von ihren kindern lernen könnten.
oder?
(10.07.2012,23:20 )janosch1968 schrieb: [ -> ]ich denke man sollte schon in der schule ein lehrfach einführen, in dem den kindern die herkunft der lebenmittel und eine gesunde saisonale ernährung vermittelt wird....
oder?...

Gute Idee Dafür würde ich glatt stimmen! Meine Stimme hast Du sicher! Aber sonst, im Großen und Ganzen, spiegelt dieser Thread hier genau DAS wieder, was ich schon seit Jahren sage: jeder Züchter sollte seine Tiere auch selbst schlachten und verwerten müssen.
(10.07.2012,12:45 )Hühnerbasti schrieb: [ -> ]Die Schweine- und Geflügelbranche wird nicht subventioniert,


Einen Sachkundenachweis braucht man doch heut für alles, Ist eben alles mit Geld verbunden.


Erst sah ich eine Doku ueber den Export von Haehnchenteilen nach Afrika.
Schlimm, durch den subventionierten Export von Huehnerteilen rentiert sich die Zucht von Haehnchen in dem jenigen Land in Afrika nicht mehr. Weil die EU die EU Haehnchen einfach zu billig exportiert.

In Europa hat man hald am liebsten die Haehnchenbrust, nur was ist mit dem Rest?

Was kostet den ein BIO Haehnchen im Supermarkt? Kann das sein, 14 Euro das Kg?
Bei so einem Preis, wie oft wuerde es wohl noch Gefluegel auf dem Mittagstisch geben?

Mit diesem Sachkundenachweis. Typisch deutsch, alles regulieren und auch dann noch Geld dafuer verlangen.
Aber man will es ja so.

Muesste/sollte jede Hausfrau ihr Huehnchen selber schlachten muessen, ich glaub die Zahl der Vegetarier wuerde in die hoehe steigen.
Oder es wuerde ein umdenken stattfinden, das ein Huhn eben nicht nur aus der Brust besteht sondern auch aus einer Gurgel und den Krallen.
Die Krallen werden uebrigens ganz gerne in Thailand gegessen.
Nur wer isst die in Deutschland? Niemand.

Janosch schrieb:

ich denke man sollte schon in der schule ein lehrfach einführen, in dem den kindern die herkunft der lebenmittel und eine gesunde saisonale ernährung vermittelt wird.

Will der Gesetzgeber so etwas?

Allgeier
(10.07.2012,22:27 )janosch1968 schrieb: [ -> ]sebastian weißt du wie der lehrgang abläuft und was es kostet?
ich schlachte nun schon seit fast 30 jahren geflügel und kaninchen und bin der meinung, daß ich es vernünftig mache.
es hat wohl auch jeder seine metoden und arbeitsabläufe, aber das ergebnis ist doch immer das selbe.
aber man kann immer noch was dazu lernen.
andererseits geht es mir gegen den strich, daß man schon wieder vorschriften vorgesetzt bekommt.

Ich weiß es nur für Sachsen, das steht hier. Kostenpunkt 105 Euro plus 6 Euro Essensgeld. Dazu kommt noch eine Übernachtung und eine weitere Tierart kostet je 15 Euro. Dann noch Reisekosten, man muss ja zum Lehrgang und dann noch später zur Prüfung. Ich schätze mal mit 250 Euro kann man locker rechnen.
hier gibt es auch immer wieder interessante Seminare bzw. Möglichkeiten zum Erwerb von Sachlkunde Nachweisen,allerdings weiss ich nicht ob da was für Geflügel bei ist
Neumühle

Tja janosch die Ansätze sind schon gut nur wie würde man so etwas durchgesetz bekommen?
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