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Normale Version: Alternative zu Kieselgur?
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Moin zusammen,

ich hätte mal eine grundsätzliche Frage zur Stallhygiene (eigentlich 2):

1.
Die Kieselgur ist ja eine Ablagerung aus abgestorbenen und abgelagerten Schalen fossiler Diatomeen, dessen Schalen verkieselt sind und größtenteils aus SIO² = Kieselsäure (Siliciumdioxid) bestehen.
Die Wirkung gegen Milben ist eine mechanische.
Demnach müsste es doch egal sein, aus welcher Quelle Kieselsäure zur Milbenbekämpfung stammt, Hauptsache schön fein Grübel

Ackerschachtelhalm besteht immerhin zu 7% aus löslicher Kieselsäure, welche im Jauchevorgang und/oder Abkochung ins Wasser abgegeben wird.
Soll, soweit ich weiß, auch gut als Pflanzenschutzmittel bei Blattlaus- und, für uns von Interesse, Milbenbefall sein.

Hat schon mal wer mit Ackerschachtelhalm den Stall eingesprüht, bzw. Erfahrungen damit?

2.
Meine Legehennen verbringen die Nächte brav auf der Stange, sodass nur das Kotbrett eingekotet wird. Ansonsten bleibt die Einstreu im Stall sauber.
Einzige Verschmutzung ist nach 1 Monat eingeschleppter, feiner Sand.
Ich überlege, ob ich meine Reinigungsintervalle nach hinten rausschieben soll.
Der recht dunkle Sand, welchen die Huhnies in den Stall schleppen, ist reich an Schwermineralseifen (das dunkle Zeug, was auch oft an den Stränden zu finden ist - kein Ölfilm, wie oft gedacht).
Der Sand stammt hier im Norden fast ausnahmslos von durch die Eiszeiten geschredderten und verfrachteten Gesteinen aus Skandinavien. Darin ist ebenfalls ein gewisser Anteil an fein gemahlenem SIO² aus kieselsäurehaltigen Gesteinen zu finden (Quarz, granit etc.).
So vom Gedankengang her, müsste der feine Sand im Stall doch auch eher gegen Milben wirken, als dass sich durch den "Dreck" dort welche einnisten können.
Es stiebt nämlich ganz gut im Stall.

Wie seht ihr das?

Beste Grüße
MmH
Das sind interessante Gedanken- das mit dem Schachtelhalm wäre tatsächlich mal ausprobierenswert!

Ansonsten kann ich leider nichts beitragen, da ich die Sache bislang relativ gut auf die eher rustikale Art angehe- mit dem Unkrautbrenner.
Für den nominellen Zweck ohnehin völlig unbrauchbar, weil das Unkraut sich einfach einen kichert und aus der Wurzel neu austreibt, empfinde ich das schöne Gas dafür völlig in den Wind geschossen. Während man für's Unkraut im Jahr je nach Menge sicherlich 2- 3 Kartuschen Gas benötigt, kommt man für die Milben locker mit einer per anno aus.

Gegen Milben angewandt ist so ein Teil denn auch einwandfrei, eine Gefahr den Stall (oder noch mehr) abzufackeln besteht eigentlich nicht, weil man ja nicht zig Sekunden lang auf eine Stelle hält. Milben und Milbenkolonien werden so mit lustigem Knistern geröstet, und ich bilde mir ein, dass der so mit der Zeit entstehende ganz feine Kohlefilm auf dem Holz eine ähnliche Wirkung wie Kieselgur und Co. entfaltet, denn so große Milbennester wie vor der Erfindung des Milben- Grills hatte ich nie wieder, auch nicht nach längeren Pausen wie dem Winter etc. ...

Auf die Methode schwöre ich also auch, wenngleich es niemals alle erwischt.

Grüße,
Andreas
Also: mit dem Schachtelhalm ist tatsächlich eine Idee, die überlegenswert ist! Gefällt mir!
Aber, ehrlich gesagt: was seid ihr für "arme Schweine" mit den Milben! Ich benutze hier lediglich ein Regenschutzdach nach oben und gegen die Sonnenglut eine Plane aus grüner Plastikfolie (sehr stark, mit Ösenringen drin)! Ansonsten kann der Wind "lustig durchpfeifen" bis auf die Ecke mit den Schlafstangen! Da geht so gut wie kein Wind durch!
Und ich habe bisher nur EINEN -gekauften!- Hahn gehabt, der VOLLER Milben gesessen hat (ein reinrassiger Orpington!!), Nissen nicht zu sehen gewesen! Der ist den nächsten Tag blutlos im Hof aufgewacht! Sonst habe ich keine Milbenprobleme! Und Spatzen genug!!!
Interessante Idee !

Im Garten / Gewächshaus nutze ich seit Jahren vorbeugend Ackerschachtelhalm-Brühe erfolgreich gegen Pilzbefall, aber auch gegen Milben.

In meinen Ställen nutze ich Mikrogur, seitdem gabs kein Milbenproblem mehr. Smile