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Normale Version: Greifvogelangriff?
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Schon vor drei Tagen verschwand gegen Mittag bei Starkregen eine Junghenne aus dem Freilauf.
Ich ging trotz des extremen Regens gegen 13.00 Uhr zum Stall und bemerkte ihr nicht-da-sein.
(Rausgelassen hatte ich die Tiere erst gegen 10.00 Uhr, um 12.00 Uhr waren noch alle da).
Von der Junghenne habe ich bis heute nichtmal eine Feder gefunden, hatte aber (weil es nur ein Tier erwischt hatte), einen Greifvogel in Verdacht.
Aber trotz intensiver Suche fand ich keinen Grund für ihr verschwinden.
Allerdings sind mir bei meiner Suche auch angefressene Pilze aufgefallen, die nicht alle ungiftig sind, deshalb hatte ich befürchtet, dass eine Henne von giftigen Pilzen genascht und in irgendeinem Gebüsch verstorben ist.
Nur deshalb (und weil ich keinen Anlass gefunden hatte, dass ein Raubtier /- Vogel im Spiel war) hab ich die Tiere wieder raus gelassen, alle Pilze entfernt...(noch nie hat eines meiner Tiere Pilze gefressen, ich dachte, eines war vllt zu "dumm" und ist deshalb verstorben).

Na ja, ich hab sie jedenfalls alle wieder in den Freilauf gelassen.
Zwei Tage später (also gestern) ging ich wie immer zur Kontrolle zum Stall und sah weit und breit kein Tier (Herzrasen einsetz, denn seit mein Hahn ein Penedesenca Mejorada ist, entfernen sich alle Tiere nicht mehr sehr weit. Er ist ein "kleiner Schisser" im Vergleich zu meinen zuvorigen Rassen...)

Ich brauchte gar nicht suchen, meine beste Katzenjägerin hat mir sofort den Weg zur geschlagenen Henne gezeigt.
(Sie sass wenige Meter entfernt und hat mich "anmiaut")
Auf dem Weg ist mir noch ein "grosser Vogel mit enormer Schwingweite" aufgefallen, der sich aus der Richtung entfernte.
Mehr kann ich nicht sagen.
Deshalb lass ich die Bilder für sich sprechen.

Nachdem mir die Katze und der wegfliegende Vogel den Weg gezeigt hatten, fand ich die Henne so vor:

[Bild: 16310269jy.jpg]

Das ist doch typisch Greifvogel, oder?

Ihre Brust war aufgerissen und ihre Innereien gefressen.

Ich fand ca 2m daneben den Platz, an dem sie geschlagen wurde = viele Federn und die Gedärme.

Die Henne konnte noch nicht lange tot sein, das Blut war noch frisch, allerdings habe ich sie nicht angefasst und weiss dehalb nicht, ob sie noch warm war..., sondern sofort meine Wildkamera geholt, in der Hoffnung, dass der Jäger zurück kehrt.

Ist er aber nicht, stattdessen haben sich meine beste Katzenjägerin, später auch ihre Schwester, an den Überresten gelabt:

[Bild: 16310270or.jpg]

[Bild: 16310271dr.jpg]

Hier schleppt meine Zweitbeste Jägerin "ihre" Beute weg.
Ich hab sie dann ein Stunde später abgefangen (war ja extra nicht immer anwesend, um den Beutegreifer nicht zu verschrecken.
Da fehlte dem Tier schon die komplette linke Hälfte, inklusive dem ganzen Bein, als Innerei blieb nur der ganze (!) Magen und alles was vom Magen oberhalb geht bis zum Kropf.

[Bild: 16310272zl.jpg]

[Bild: 16310273tf.jpg]

Weshalb ich euch frage, ist auch, weil die Henne auf der anderen Seite der Brust fast keine Verletzungen zeigte.
Sie hatte dort nur drei nebeneinander liegende Kratzer.
Alles blieb auf der "nicht-angefressen-Seite" bis auf diese Kratzer unberührt.

Ich hab zwar schon so einige Tiere an Fuchs und Co verloren, aber noch nie gesichert an einen Raubvogel.
Aber ich glaube, jetzt ist es soweit, oder?
Jepp! Das sieht ganz wie ein Greifvogelangriff aus! Bin mal gespannt, wann hier der erste Greifvogel zuschlägt! Mein Sohn hat vorhin -angeblich- einen hiesigen Sperber gesehen!
Hy!

Zwei Fragen:

a) Fehlten auf der offenen Brustseite die Rippen?

b) Du schreibst, dass nach dem Abfangen der Mieze das eine Bein fehlte. Soll das heißen, die Katze hat das Bein komplett mit Knochen gefressen?

Wenn beides "Ja" ist, dann glaube ich, dass die Katzen sich da wirklich an ihrer Beute gelabt haben, und der Greif eventuell nur wartete, um als Nutznießer zu agieren.
Hast Du die Henne noch, und kanns Du die Seite mit den Kratzern abhäuten und schauen, wie weit die Abstände der Löcher sind? Und eventuell auch mal den Hals/ Nacken der selben Prozedur unterziehen?

Zudem: Greife jagen nicht bei Starkregen. Vorher und etwas nachher, ja, aber nicht währenddessen.

Grüße,
Andreas
(29.10.2013,00:05 )Okina75 schrieb: [ -> ]Hy!

Zwei Fragen:

a) Fehlten auf der offenen Brustseite die Rippen?

...

Ja, aber ich meine, dass sie nicht sofort fehlten, obwohl ich gestehen muss, dass ich beim Fund des Kadavers nicht wirklich auf die Rippen geachtet hatte, denn:
Siehe mein erstes Bild, da scheinen sie schon zu fehlen?
Ich gestehe, dass ich nicht damit gerechnet hatte, hatte an ein "dummes Tier" gedacht, das Pilze frisst und gestern dann diese Bilder vorgefunden.

(29.10.2013,00:05 )Okina75 schrieb: [ -> ]b) Du schreibst, dass nach dem Abfangen der Mieze das eine Bein fehlte. Soll das heißen, die Katze hat das Bein komplett mit Knochen gefressen?

Das soll nur heissen, was ich vorgefunden hatte, nachdem ich die Katze während des wegschleppens abgefangen hatte.
Ich schicke dir gerne alle Bilder, sind insgesamt 74.
Gib mir eine mail-Adresse und du wirst eine "Dokumentation" vorfinden, ohne wirklich zu sehen, wo das Bein abgeblieben ist.
Es war jedenfalls nicht mehr vorhanden.
"Nagende Katzen" wirst du erkennen können, es war ein Junghuhn, warum sollten die nicht junge Knochen verarbeiten können?

Ganz sicher waren aber zuvor beide Beine noch vorhanden, denn ich hatte noch gedacht, dass ich die und den Rest des Körpers wenigstens noch als Hundefutte benutzen kann.
(Auch hier siehe erstes Bild...)

Lg!

Silvi
(29.10.2013,00:05 )Okina75 schrieb: [ -> ]...
Hast Du die Henne noch, und kanns Du die Seite mit den Kratzern abhäuten und schauen, wie weit die Abstände der Löcher sind? Und eventuell auch mal den Hals/ Nacken der selben Prozedur unterziehen?

Zudem: Greife jagen nicht bei Starkregen. Vorher und etwas nachher, ja, aber nicht währenddessen.

Grüße,
Andreas

Lieber Andreas,

du hast deinen Beitrag editiert...

Nein, die Henne ist jetzt schon restlich an meine Hunde verfüttert.

Es gab keine Löcher in der Haut, nur drei ca.1-2cm auseinanderliegende Kratzer auf der nicht betroffenen Hautseite, eher lagen die Abstände der Kratzer kürzer als höher.

Ich fühl mich gerade von dir wie "verhört" ;-), aber das mag ich auch an dir!

Der Starkregen fing zwischen 12.00-13.00 Uhr an, ich erinner mich deshalb so genau daran, weil mein Mann um diese Uhrzeit rum täglich zum Mittagessen kommt, solch ein
Regen hier nicht normal ist (und na ja, mir der Verbleib der Henne so wichtig war, dass das Essen nicht pünktlich auf dem Tisch war...)


Ich weiss nicht, ob Greifvögel bei Starkregen jagen oder nicht.
Ich weiss nur, dass ich vor drei Tagen zum ersten Mal seit langem eine Junghenne verloren habe, gestern wieder.
Und wie ich nunmal so bin, will ich einfach wissen, wer es gewesen sein könnte.
Da der Zeitpunkt der Verluste so nahe zusammen liegt, könnte es ja auch ein und der selbe "Täter" sein.
Auf dem Bild sind typische Frassspuren von Greivogel zusehen.
Hallo Silvi,
das tut mir wirklich sehr leid für Deine Tiere.
Ich finde sowas ganz schrecklich, und aus diesem Grund ist mein Hühnergehege auch komplett nach oben gesichert.

Meine Tiere kommen nur raus wenn ich in unmittelbarer Nähe bin und mich voll drauf konzentrieren kann.
Hier bei uns in der Eifel gibt es einfach zu viele Greifvögel.
(Roter Milan,Bussard und Falke)
Man bedenke das der Milan eine Spannweite von 1,50 bis 1,70 m hat im Gegensatz zu einem Huhn.....
Und übrigens beim Falken kann die Beute so hart mit den Füßen getroffen werden,das sie bereits durch die Wucht des Aufpralls getötet wird.

Da geh ich lieber auf Nummer sicherWinken
Hey Silvi auch für mich sieht das eindeutig nach Greifvogel aus.Etwas Stutzig macht mich aber auch die von Okina angesprochene Regensachen.
Wobei es ab und an schon auch bei Regen vorkommt,wenn z.B. Junge ernährt werden müssen.Den Fall hatte ich schon mal, da werden dann gewissen "Regeln" missachtet vom Greif.Geht ja um die Erhaltung.


@Heidi
Bei denen von dir angesprochenen Greifen musst du dir um ausgewachsene Hühner keine Sorgen machen.Nur um Küken oder eventuell sehr kleine Hühnerrassen.
Hy Silvi!

Ich will Dich natürlich nicht verhören Confused... Nur präzise Fragen stellen, um zielführende Infos zu erhalten (nein, ich bin kein Kripo- Mann), das ist alles ^^...

Bei Abständen der Kratzer von etwa 1 cm denke ich allerhöchstens an einen kleinen Greif alà Turmfalke oder Sperber, die aber bestimmt nicht an so große Hühner gehen. Habichte oder Bussarde greifen auch Blässhühner, die etwa so groß sind wie Deine Henne gewesen sein dürfte, und da sieht man zum einen nichts von Griffmalen (erst wenn der Kadaver abgebalgt ist), und zum anderen liegen die auch bei so kleiner Beute mindestens 2 cm auseinander, und sind dann tiefe Einstiche.
Ich hatte durchaus schon Gelegenheit, eine entsprechende Habichtbeute (die er im Winter 2010/ '11 leider wegen einem Passanten wieder auslassen musste, und die am nächsten Tag tot war) zu obduzieren.

Ich will nichts überstürzen, aber versuche die Wildkamera doch mal dahin auszurichten, wo Du denkst, dass ein Zugriff ein leichtes wäre. Also einem Platz, der dem Punkt recht ähnlich sieht, wo das schwarze erlegt und gerupft wurde...

Heidi:
Zitat:Und übrigens beim Falken kann die Beute so hart mit den Füßen getroffen werden,das sie bereits durch die Wucht des Aufpralls getötet wird.
Das ist richtig, aber dafür muss die Beute fliegen, und kein Haushuhn ist so hoch im freien Luftraum zu finden, wo ein Wanderfalke (nur dieser jagt hierzulande auf diese Weise) genug Wucht dafür entwickeln kann.

Was das "Zuviel" an Greifen angeht, was nur Dein eigener subjektiver Eindruck ist, soviel:

Wir haben um's und im Dorf:
- Mäusebussard
- Roter Milan
- gelegentlich Schwarzer Milan
- Baumfalke
- Turmfalke
- im Winter Wanderfalke
- Sperber
- im Winter Habicht
- Elster
- Eichelhäher
- Rabenkrähe
- Kolkrabe
- Waldkauz
- Fuchs
- Steinmarder

Mehr Prädator dürfte in Deutschland kaum möglich sein, außer eventuell im Norden/ Osten, wo noch Seeadler, Wölfe und diverse Weihen dazu kommen können, oder in den Alpen, wo Steinadler hinzu kommen...

Und dennoch habe ich in jetzt eineinhalb Jahren unbeschränkten Freilaufs meiner Hühner keinerlei Tiere durch plötzliche Überfälle verloren, sondern nur eine ganz neue Henne durch eigene Schuld an den Marder sowie ein Hahnenküken durch unglückliche Umstände sicher des Nachts auch an den Marder...
Vor der leichtfertigen subjektiven Aussage "Zuviel" sollten wir uns immer hüten, die hat schon manche Art an den Rand der Ausrottung gebracht.

Wenn auf einem Hektar ein Nichtbrüter- oder Winterschwarm Krähen von vielleicht 300 Tieren Futter sucht, kann man als Laie leicht den Eindruck gewinnen "Boah, VIEL zu viel"...
Das aber auf den restliche x- hundert ha des Landkreises kein zweiter so großer Schwarm zu finden ist, sehen/ bedenken die wenigsten, und die Dichte dieser Vögel also um ein vielfaches geringer ist, als man so leichtfertig denkt...
Hält man da dann lustig drauf, ist hinterher das Staunen groß...
Ich denke, dass es sich um einen jungen, halb verhungerten Greifvogel gehandelt hat! Dem dürfte den Regen gerade recht gewesen sein!Cool
@Heidi63: FUXX hat recht bzgl. der von Dir genannten Greife; lediglich Küken bzw. SEHR kleine Hühnerrassen werden von denen gegriffen! Lediglich dem Bussard traue ich persönlich keine Angriffe auf lebendes Geflügel zu.
Gute Idee
(29.10.2013,13:09 )Arne schrieb: [ -> ]Ich denke, dass es sich um einen jungen, halb verhungerten Greifvogel gehandelt hat! Dem dürfte den Regen gerade recht gewesen sein!Cool
@Heidi63: FUXX hat recht bzgl. der von Dir genannten Greife; lediglich Küken bzw. SEHR kleine Hühnerrassen werden von denen gegriffen! Lediglich dem Bussard traue ich persönlich keine Angriffe auf lebendes Geflügel zu.
Gute Idee

Das mag alles so richtig sein,ich laße mich da auch gerne belehren....
Da ich aber persönlich mehrere Zwerghühner (Serama,Zwergseidi,.....)
habe ,geh ich lieber auf Nummer Sicher,und aus diesem Grund ist bei mir von oben alles Dicht.
Solche Bilder kenne ich....leider.
Bei uns schlägt auch ab und an der Habicht zu. Kürzlich hat er uns in 3 Wochen 3 Hühner und unseren großen Hahn geschlagen.

An einem Tag mussten sogar zwei da gewesen sein, denn es lagen am Nachmittag 2 tote Tier auf der Wiese, die Brust angefressen, teilweise ganz.

Vor Wochen war auch eines der Küken verschwunden, spurlos.

Die Warzenenten stehen im gebührenden Abstand oder flüchten in den Stall.

Da unser Hühnerauslauf groß und weitläufig ist, so ist es problematisch ihn von oben dicht zu machen.

Momentan müssen unsere Hühner fast den ganzen Tag im Stall und einem kleinen Stück am Stall verbringen, am Nachmittag wenn es passt lassen wir sie unter Aufsicht auf die Wiese.

Wenn jemand einen Tipp für uns hat dann immer her damit, ich weiß das auch Greifvögel leben und fressen müssen - aber doch nicht unsere Hühner. Weinen
Zitat:Und dennoch habe ich in jetzt eineinhalb Jahren unbeschränkten Freilaufs meiner Hühner keinerlei Tiere durch plötzliche Überfälle verloren, sondern nur eine ganz neue Henne durch eigene Schuld an den Marder sowie ein Hahnenküken durch unglückliche Umstände sicher des Nachts auch an den Marder...
Vor der leichtfertigen subjektiven Aussage "Zuviel" sollten wir uns immer hüten, die hat schon manche Art an den Rand der Ausrottung gebracht.
Es ist sicher richtig, dass es nie zu viele Prädatoren gibt. Ihre Anzahl richtet sich immer nach der vorhandenen Anzahl von potentiellen Beutetieren. Oder anders ausgedrückt. Die Beutetiere regulieren die Prädatoren.
Was die Verluste von Hühnern durch Greifvögel anbelangt, sollte man sich allgemeingültige Aussagen verkneifen. Es scheint überall anders zu sein. Selbst am selben Ort ist es wohl von Jahr zu Jahr unterschiedlich. Es gibt hier Jahre, in denen es hier überhaupt keine Verluste durch Habichte gibt. In manchen Jahren hingegen habe ich schon Verluste, von bis zu 20 Tieren hinnehmen müssen. Da gibt es keine Regelmäßigkeiten. Es gibt wohl immer mal wieder Jahre in denen sich ein Habichtweibchen ganz gezielt um meine Hühner "kümmert". Im folgenden Jahr kann dann wieder Ruhe sein.

Nun zu den hier gemachten Aussagen zum Bussard. Der Tenor ist ja wohl, dass ein Bussard kein ausgewachsenes Huhn schlägt. Bis vor 2 Jahren hätte ich das auch voll unterschrieben. in der Zwischenzeit bin ich eines besseren belehrt worden. Im vorletzten Jahr bin ich darauf zugekommen, wie ein Bussard, in einem Auslauf, ein ca. 6 Wochen altes Küken kröpfte. Nachdem am nächsten Tag das gleiche passierte, habe ich den Auslauf provisorisch mit einem Netz abgedeckt. Da war der Spuk dann vorbei. Im darauf folgenden Frühjahr habe ich einen Bussard "erwischt" als er auf einem ausgewachsenen Huhn sitzend kröpfte. Ich bin davon ausgegangen, dass wohl ein Habichtweibchen das Huhn geschlagen hat, und der Bussard sich mit den Resten vergnügte. Als ich am nächsten Morgen im Stall eine Hühnerklappe öffnete, und die Hühner rausliefen, hörte ich nach einigen Sekunden lautstarkes Hühnergeschrei. Ich schaute durch die Hühnerklappe nach draußen, und sah den Bussard, direkt am Eingang auf einem schreienden Huhn sitzen. Ich habe sofort einen Arm durch das Loch gesteckt, wild gefuchtelt und gerufen. Leider fehlten einige Zentimeter Armlänge zu den beiden. Aber der Bussard startete sofort durch und flog davon. Das Huhn war glücklicherweise nur leicht verletzt. Seit diesem Tag weis ich, dass ein Bussard durchaus in der Lage ist ein ausgewachsenes Huhn, dass 3Kg wiegt, zu schlagen. Nachdem ich in den nächsten Tagen noch 2 tote Hennen zu beklagen hatte, habe ich eine große Vogelscheuche aufgestellt, deren Standort ich alle paar Tage veränderte. Danach gab es den ganzen Sommer keine Verluste mehr. In diesem Jahr habe ich wieder einige Tiere an den Habicht verloren. Der hat sich leider nur kurze Zeit von der Vogelscheuche beeindrucken lassen.
Ich habe jedenfalls aus der ganzen Sache gelernt, dass die Tatsache, dass man sich etwas nicht vorstellen kann, und dass man in vielen Jahren auch noch nicht erlebt hat, nicht bedeutet, dass es unter gewissen Umständen nicht doch möglich ist.

Gruß

Ernst
Hier bei uns in der Eifel gibt es zuviele Greifvögel.

Damit meinte ich nicht das es hier zuviele davon gibt.
Ich schaue diesen Tieren auch gerne zu,wenn sie über das Tal fliegen.

Hab mich da vielleicht nicht klar ausgedrückt.
Ich meinte das es einfach zu viele sind um meine Hühner ungeschützt
laufen zu lassen.
Erstmal lieben Dank für eure Antworten!

(29.10.2013,13:02 )Okina75 schrieb: [ -> ]Ich will Dich natürlich nicht verhören...

War meine Art, Komplimente zu machen!
Ich finde es sehr gut, wie präzise du fragst!

Ich hatte ja eine Henne zwei Tage zuvor verloren, ob sie aber wirklich im Starkregen verschwand, weiss ich ja nicht.
Es gab da eine ganze Stunde ohne meine Überwachung, genau in der Zeit verschwand sie, während alle anderen sicher im Stall Unterschlupf gefunden hatten.
In dieser Stunde regnete es wirklich extremst, ich war mir deshalb sicher, alle Tier im Stall vorzufinden.
Als das nicht der Fall war, wusste ich schon, dass ich ein Tier nie mehr wieder sehen werde...

Wann, warum und wie die Henne verschwand, weiss ich nicht.
Ich habe noch immer keinerlei Anzeichen für ihr verschwinden gefunden.
Ich weiss nur, es war in dieser Stunde.

(29.10.2013,13:02 )Okina75 schrieb: [ -> ]...
Ich will nichts überstürzen, aber versuche die Wildkamera doch mal dahin auszurichten, wo Du denkst, dass ein Zugriff ein leichtes wäre. Also einem Platz, der dem Punkt recht ähnlich sieht, wo das schwarze erlegt und gerupft wurde...

Im Moment lasse ich die Tiere nicht raus, weil ich nicht mehr so viele habe.
Ich warte deshalb etwas ab, bevor sie wieder raus dürfen.
(Ich habe nur noch eine legereife Penedesenca-Henne + Hahn, und ausgerechnet diese Henne legt seit Wochen keine bruteifähigen Eier..., alle anderen Hennen sind noch nicht fertig.
Das Risiko ist mir jetzt einfach zu gross).

@Heidi63
Ich kann nicht mein ganzes Grundstück übernetzen, habe nur für Fälle wie diese eine Voliere, die viel zu klein ist, um dort dauerhaft Hühner zu halten, meine ich jedenfalls, auch wenn andere Hühnerhalter in meiner Nachbarschaft die Tiere auf viel engerem Raum halten.
An Tagen wie diesen bleiben sie kurzzeitig eingesperrt, aber wenn sie dann wieder frei laufen können..., hach, du müsstest sie sehen, sie machen regelrechte Freudensprünge!
Da geht mir mein Herz auf!
Diese "Hühnerfreude" kann ich aber nur erleben, wenn sie wirklich frei sind.
Sie galloppieren erstmal regelrecht und es erscheint mir der einzige Zeitpunkt, an dem sie "glücklich" erscheinen.
Diese Henne ist zwar von einem Räuber geschlagen worden, aber sie hatte zuvor ein sehr gutes Leben.
Deshalb riskiere ich immer wieder aufs neue, Tiere zu verlieren.
Ich will jetzt nicht behaupten, dass sie glücklich gestorben ist!
Aber sie hatte bis zu ihrem Tod ein gutes Leben und ist auch nicht umsonst gestorben.
Erst hat der Räuber etwas von ihr gehabt, dann zwei meiner Katzen und die Reste haben meine Hunde bekommen.
Ich will hier zwar keine "Raubtierküche" aufmachen, aber wenn ich dann doch mal ein Tier verliere, dann nehme ich das in Kauf, ergreife mögliche Schutzmassnahmen, aber alles in allem ist das der Lauf der Natur.

Oder habe ich mich an mögliche Verluste schon so gewöhnt, dass ich abstumpfe?
Ein wenig vielleicht ja, aber lieber verliere ich ab und an ein Tier, dafür haben sie es aber trotzdem gut.
Alles übernetzen kann ich jedenfalls nicht, das übersteigt mein Budget.
(Wer kann schon 2,5 ha übernetzen)
Ich hab nur viel zu kleine Volieren, die nur für Notfälle wie diese gedacht sind, möchte aber trotzdem gerne Hühner halten und sehe, wie gut es ihnen dabei geht.

Da ich Hühner nicht nur wegen der Eier halte, sondern auch wegen des Fleisches, weiss ich sowieso, dass keines meiner Tiere an einem natürlichen Tod versterben würde.
Trotzdem ist es mir wichtig, dass es meinen Tieren gut geht, obwohl ich weiss, dass ihr Ende so oder so nicht natürlich ist.

Ich kann deshalb trotzdem nicht sagen, dass mich der Verlust nicht schmerzt!
Aber ich kann auch keine "Rundumversicherung" geben, dass alle Tiere erst dann sterben, wenn ich es für nötig halte.

Ich bin mir fast sicher, dass jetzt hier viele nur über mich den Kopf schütteln, aber lieber verliere ich ab und an mal ein Huhn, das bis dahin für mich gesehen ein gutes Leben hatte, als alle nur einzusperren, um ja keines zu verlieren.

Alle wirklich sichern kann ich leider nicht, zumindest nicht, wenn sie im Freilauf sind.
Ohne diesen Freilauf mag ich aber auch keine Hühner mehr halten.

Ist nur meine persönliche Ansicht, die sich auch durch meine Umstände ergibt, da ich nicht die finanziellen Mittel habe, um alle Hühner wirklich total sicher (im Freilauf) unter zu bringen.

Und so ergibt sich (für mich) der "ewige" Kreislauf, immer wieder mal Tiere zu verlieren, trotzdem alles zu versuchen, um alle durch zu bringen etc.

Jetzt war es wohl wirklich mal ein Raubvogel, aber deswegen kann ich nicht das ganze Grundstück übernetzen, nur um dafür zu sorgen, dass er die nächsten Tage sehen wird, dass es hier für ihn kein Hühnerfutter gibt.

Hach ja, ich weiss, ich bin ein wenig bekloppt...!

LG,
Silvi
Nein, bist Du ganz und gar nicht, und falls doch, dann bin ich mit bekloppt, denn 1:1 hätte ich Deinen Text ebenfalls schreiben können.

Ich für meinen Teil versuche mittels "Opferungen", das unmittelbar umgebende Raubgetier "gnädig" zu stimmen, was bedeutet, dass ich Schlachtabfälle und nicht essbare Reste von den Hühnern an die weitest entfernte Ecke des Grundstücks packe, die denn auch meist schon in der ersten Nacht ihre Abnehmer finden...
Das hat bislang auch bestens geklappt, im letzten Winter konnte ich anhand der Fährten im Schnee super erkennen, dass weder Marder noch Fuchs dem Stall beim Vorbeihoppeln oder -schnüren auch nur näher als drei/ vier Meter kamen, obwohl die vor allem nachts oder früh morgens sicher was hören oder riechen, und nach dem Auslauf ja auch ihre Duftspur Richtung Stall hinterlassen (Edith meint: Die Hühner natürlich, nicht der Fuchs oder Marder Ich bin unschuldig!)...
Siehste, da schlage ich Dich noch um Längen in punkto Pillepalle Grins!

Gruß,
Andreas
Liebe Silvi,

Du beschreibst haargenau meine Situation in der Geflügelhaltung; meine Freude, meine Sorgen, , meine Versuche, sie trotz der Freiheit nicht zu verlieren - meine Trauer, wenn ich es mal wieder nicht geschafft habe - so sind hier doch wohl mehrere Gleichgesinnte...
Silvi du bist ganz und gar nicht bekloppt es gibt doch einige die dies mit dir Teilen....
So wie fridy schreibt Gleichgesinnte....
Das tut gut zu lesen!

Ich weiss ganz genau, dass ich weiter Tiere verlieren werde, wenn ich sie so halte, wie jetzt.
Aber nur ein weiteres Beispiel, was für diese Haltung (für mich) spricht:

Nie schmecken die Eier besser, wenn alle ihr Futter selbst zusammen stellen.
Das Eigelb ist sowas von gelb, das Fleisch sowas von lecker, die Tiere so gesund wie nie zuvor.
Sie finden und haben einfach alles, was sie brauchen.

Richtig bitter wird es nur, wenn es kein Raubvogel ist, der sich ein Tier nimmt, denn fast alle anderen tierischen Räuber begnügen sich leider nicht damit und töten oftmals fast den ganzen Bestand...

Ich karre jetzt jedenfalls erstmal noch weiter einige Tage lang schubkarrenweise Grünzeug ran und lass sie erst nächste Woche wieder frei.

LG an alle Bekloppten und natürlich auch an alle anderen!

Silvi
@silvi u.a. :

DU TUST GUTES !!!

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